Where Myth Becomes Memory
(Mathcore | Post-Metal | Mathrock )
Label: MNRK HEAVY
Format: (LP)
Release: 04.02.2022
Das Debüt „Hysterics“ von ROLLO TOMASSI aus dem UK hat ja inzwischen auch schon einige Jahre auf dem Buckel, doch mit „Where The Myth Becomes Memory“ legt das Quintett aus dem Raum Sheffield nun schon ihr inzwischen sechstes Studioalbum vor. Der Bandname beruht auf der Verfilmung des Noir-Klassikers von James Ellroy, „LA Confidential“ und ebenso komplex wie das Buch bzw. der Film war, ist auch schon seit Beginn der musikalische Output.
Einst brillierte man in den Anfangsjahren vorrangig noch mit heftigem Mathcore im Stile von THE DILLINGER ESCAPE PLAN oder den frühen ARCHITECTS mit einer teilweise fast jazzigen Noten. Inzwischen blitzt diese Vergangenheit auf „Where Myth Becomes Memory“ zwar stetig durch, wie in dem von Klavierklängen eröffneten „Mutual Ruin“, das sich dann wenig später als wüster Hassbrocken entpuppt, aber der Sound hat sich unüberhörbar um zahlreiche Facetten erweitert. So wird hier sphärischer Ambient mit Math-Rock, Post-Metal und den erwähnten derben Hardcore-Ausbrüchen verwoben.
Man ist immer noch erstaunt wie hörbar mühelos Sängerin Eva Spence zwischen fiesem Geshoute und ihrer kraftvollen, glockenhellen Singstimme hin und her wechselt. Und so ergeben sich Songs wie „Drip“ oder das wüste „Prescience“, die Schönheit und Hässlichkeit innerhalb weniger Takte abwechseln lassen und so für ein intensives Hörerlebnis sorgen. In „Closer“ wird dann (fast) gänzlich auf melodiösen Mathrock gesetzt, der auch ganz ohne wüste Ausritte bestens funktionert, sprich ROLO TOMASSI haben ihr immer schon ausgefeiltes Songwriting auf dem neuen Album um ein weiteres Level gehoben, denn so homogen klangen sie bis dato noch nicht.
„Where Myth Becomes Memory“ ist ein weiteres Highlight in der Diskographie einer Band, die sich stetig weiterentwickelt hat und soundtechnisch nie auf der Stelle getreten ist.
Tracklist „Where Myth Becomes Memory“:
01. Almost Always
02. Cloaked
03. Mutual Ruin
04. Labyrinthine
05. Closer
06. Drip
07. Prescience
08. Stumbling
09. To Resist Forgetting
10. The End Of Eternity
Gesamtspielzeit: 48:19