PAPA ROACH - Ego Trip
PAPA ROACH
Ego Trip
(Alternative Metal)

 


Label: New Noize Records
Format: (LP)

Release: 09.04.2022


Also konsequent sind die Jungs von PAPA ROACH in Bezug auf hässliche Artworks auf jeden Fall, denn da übertreffen sie sich schon immer wieder selbst. Aber auch was die Weiterentwicklung betrifft sind die Amis konsequent inkonsequent. Damit will ich nicht sagen, dass sich die Herren rund um Jacoby Shaddix, die um die 2000er ja wirklich dick im Geschäft waren, nicht weiterentwickeln, sondern einfach, dass sie in ihrer Entwicklung ständig alle mögliche Kurve, Wendungen und Pirouetten nehmen, wo es nur geht.

„Ego Trip“, das neueste Werk starte sogleich mit einem gekonnten Pop-Rocker namens „Kill The Noise“. Nichts Besonderes, aber doch nach einigen Versuchen ein echter Ohrwurm, der Spaß macht und fürs Live-Set wie gemacht scheint. Dann biegt man aber sofort in Rap-Gefilde ab, das gelinde gesagt, ziemlich belanglos bis komplett egal klingt. Da wird einfach nur aufgetischt, was irgendwo aufgeschnappt wurde, gemixt mit so manch poppigem Refrain garniert und irgendwie lieblos präsentiert. Das klingt als hätten LINKIN PARK mit 12 schon Musik geschrieben, und das hätte wahrscheinlich besser funktioniert als beispielsweise „Stand Up“ oder das unsägliche „Serve“ bei dem FEVER 333 und SUECO mitmischen. In „Killing Time“ merkt man dann, dass die Herren doch wissen wie es funktionieren könnte, würde das Teil nicht wie ein Cover von Chester Benningtons Truppe klingen. Aber auch die rockigeren Nummern wie „Cut The Line“, das an NOTHING MORE erinnert, aber nie deren Qualität erreicht, das punkig angehaucht „No Apologies“ oder die Ballade „Leave A Light On“, irgendwie klingt alles wie nicht Fisch, nicht Fleisch und man fragt sich, wo die Herren eigentlich hin wollen.

Das mag für mich alten Metaller ignorant klingen, dass ich bei einer Nu Metal Band den Rap ignoriere, aber lest man meine aktuelle Rezension zu LIMP BIZKIT oder auch LINKIN PARK’s „The Hunting Party“, weiß man, dass ich durchaus meine Anfänge dort sehe und auch neuere Bands wie POP EVIL und SHINEDOWN durchaus etwas abgewinnen kann, doch was PAPA ROACH hier aufführen, hat eigentlich nichts mit der Truppe zu tun, die einst echte Kracher präsentierte und zumindest in der letzten Dekade den ein oder andern Hitkandidaten bereit hatte. Wer der Band beim Vorgänger, unverständlicherweise immer noch die Stange hielt, der wird auch diesen „Ego Trip“ gutheißen. Der Rest bedient sich an den genannten, interessanteren Truppen, denn dieses Album konnte ich eigentlich schon nach dem zweiten Durchgang nicht mehr ertragen. Sorry, aber ich wünsche wirklich, es wäre anders! Und so beende ich dieses Review wie die Band es selbst mit dem Abschlusstrack tut: „I Surrender“.

 


Tracklist „Ego Trip“:
1. Kill The Noise
2. Stand Up
3. Swerve
4. Bloodline
5. Liar
6. Ego Trip
7. Unglued
8. Dying To Believe
9. Killing Time
10. Leave A Light On
11. Always Wandering
12. No Apologies
13. Cut The Line
14. I Surrender
Gesamtspielzeit: 42:54


www.paparoach.com

 

PAPA ROACH - In Kürze neues Album
PAPA ROACH – Ego Trip
LineUp:
Jacoby Shaddix
Jerry Horton
Tobin Esperance
Tony Palermo
3.5
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