Surviving The Law
(Hard Rock | Classic Rock)
Label: Frontiers Records
Format: (LP)
Release: 15.04.2022
Wie beim letzten Review schon erwähnt: Mag sein, dass der letzte Urvater und Bassist von NAZARETH Pete Agnew bereits 2013 nach dem Ausstieg von Sänger Dan McCafferty den selben Move wie THIN LIZZY hätte tätigen sollen und mit Neuzugang Carl Sentance eine Band unter neuem Namen, wie es eben die BLACK STAR RIDERS getan haben, gründen sollen. So muss er sich zwar manchmal die Unkenrufe über ein Cover-Band gefallen lassen, doch mit „Tattooed On My Brain“ strafte er diese Hater mit Lügen und schiebt jetzt vier Jahre später endlich „Surviving The Law“ nach.
Klar, hier wird es kein „This Flight Tonight“ oder „Morning Dew“ mehr geben, aber das erwartet sowieso keiner mehr wirklich. Dafür gibt es aber astreinen Classic Rock mit Herz, Seele und dem einen oder anderen Hitkandidaten. Carl macht seine Arbeit wieder mehr als gekonnt und kann trotz seiner ganz eigenen Stimmfärbung das NAZARETH Feeling hochhalten. Dazu kommt aber auch ein gewisser EUROPE-Vibe, was durchaus gefällt. Und auch wenn man hier keinen großen Überhit für die Ewigkeit findet, ziegt sich das Material durchwegs qualitativ und lässt keine Wünsche übrig. Lückenfüller oder Ausfälle sind somit absolut nicht zu verzeichnen.
Nachdem „Strange Days“ überraschend heavy ins Ohr geht, lässt sich „You Gotta Pass It Around“ im LED ZEP-70s Style etwas mehr Zeit und lässt das flotte „Runaway“ im Anschluss noch rockiger wirken. Saucool und lässig erscheint dann „Better Leave It Out“ und auch „Sinner“ geht gut nach vorne und erinnert an so manch aktuelle Wüsten/Stoner Band, die gerne an die 70er zurückdenkt. „Mind Bomb“ hat dann aber doch das Zeug zum größeren Hit, da Sentance hier stimmlich mehr zeigen darf und die Fuß-Wipp Rhythmen echt schnell in Fleisch und Blut übergehen. Außerdem zeigen die Herren auch, dass sie Süd-Staaten Rock können, wie „Let The Whiskey Flow“ erkennen lässt, wohingegen „Love Breaks“ die Quotenballade vermuten lässt, sich dann aber als tanzbarer Rocker entpuppt. Die obligatorischen Orgelklänge ertönen dann zum Schluss noch beim jazzigen „You Made Me“, welches das Album etwas andersartig, aber gekonnt abschließt.
Man kann sich darüber aufregen, dass NAZARETH heute nicht mehr NAZARETH ist, doch sollten sich Fans des 70s Rock einfach freuen, dass es noch alte Hasen gibt, die so anständige und ehrlich Alben abliefern. Also danke und weiter so Pete!
Tracklist „Surviving The Law“:
1. Strange Days
2. You Gotta Pass It Around
3. Runaway
4. Better Leave It Out
5. Mind Bomb
6. Sweet Kiss
7. alling In Love
8. Waiting For The World To End
9. Let The Whisky Flow
10. Sinner
11. Ciggies And Booze
12 Psycho Skies
13. Love Breaks
14. You Made Me
Gesamtspielzeit: –
