SVARTSOT sind den meisten Folk Metal Fans ein Begriff, denn wo immer die Dänen die Bühne enterten sorgten sie für Bombenstimmung und jede Menge Moshpits. So lernte auch ich die Gruppe kennen und es freut mich umso mehr, dass es nach sieben Jahren mit „Kumbl“ endlich wieder ein neues Album gibt. Darauf findet sich eine Mischung aus Volksliedern und spätmittelalterlichen Liedern aus Dänemark und ganz Nordeuropa, die neu verpackt wurden.
Von Beginn an bekommt man folkige Töne zu hören, die einen zum Mitmachen animieren, und auf dieses mitreißende Intro folgen bei „Nu Stander Landen I Våde“ härtere und zugleich rasante Töne mit variantenreichem Growling, das durch die rhythmische Spielweise und gelegentlichen Backgroundgesang ein gewisses Seemanns-Flair erzeugen. Bei „Carmen Vernale“ wird deutlich Tempo herausgenommen, dennoch bleibt die druckvolle Atmosphäre erhalten, und das Growling nimmt hier stellenweise fast bösartige Auswüchse an, die bei „Ebbe Skammelsøn“ noch einmal zusätzlich intensiviert werden. Nach diesen doch eher aggressiven Ausflügen in die Metal Welt kommt man bei „Kragevisen“ wieder in der Folk Ecke an, und hier gibt es, so wie auch bei „Rottefængeren“ weibliche Gesangsunterstüzung von Andrea Uglebjerg die vermutlich sonst als Sängerin in der dänischen Punkband SITUATIONSFORNÆRMELSE nicht so sanfte Töne verlauten lässt wie in diesen fröhlich wirkenden Liedchen. Auf einen weiteren eher gemächlichen Track folgt mit „Liden Kirsten“ erneut sehr Druckvolles, aber wie überall besteht auch hier ein gewisser urtümlicher Charakter. Dieser kommt auch beim kraftstrotzenden „Den Store Stygge Stimand“ sehr stark heraus, denn bei diesem Track hat man das Gefühl, mit saufenden Wikingern an einer Tafel zu sitzen. Dieses Flair hält in etwas reduzierter Form bis zum Ende des Albums an, wobei sich stets einschmeichelnde Töne mit harten vermischen, wodurch die Sache durchgehend spannend bleibt.
Diese Volkslieder wurden ursprünglich sicher in softerer Form präsentiert, aber auch als Metal-Tracks kommen sie gut herüber. Irgendwie ist es doch eine schöne Sache, wenn die Vergangenheit bewahrt wird, auch wenn dies doch in deutlich härter Art und Weise geschieht. Jedenfalls kann man „Kumbl“ den Fans des Genres definitiv empfehlen und auch live werden diese Songs prächtig funktionieren.
Tracklist „Kumbl“:
1. Den Hoboeken Dans
2. Nu Stander Landen I Våde
3. Carmen Vernale
4. Ebbe Skammelsøn
5. Kragevisen
6. Villemand
7. Liden Kirsten
8. Rottefængeren
9. Den Store Stygge Stimand
10. Drømte Mig En Drøm
11. Ramund
12. De To Ravne
Gesamtspielzeit: 48:06
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