Die lRock-Helden von PIXIES sind zurück und haben etwas für ihre Fans parat. Das neue Album „Doggerel“
erscheint nämlich am 30. September und es gibt sogar schon einen Vorboten.
Nachdem sie schon vor der Jahrtausendwende massive Erfolge als Alt-Rock-Wegbereiter verbuchen konnten – u.a. drei Mal Top-10 in den britischen Albumcharts –, haben Pixies seit der Reunion im Jahr 2004 einen weiteren UK-Chart-Hattrick hingelegt. Dieser Tage bahnt sich ihr eindringlich-düsterer Sound erneut seinen Weg: Das achte Studioalbum „Doggerel“ erscheint am 30. September bei BMG. Vorbestellungen sind ab sofort möglich. Parallel zur Ankündigung des Longplayers, dessen Titel zu Deutsch „holprig“ (sowie „Knittelvers“) bedeutet, präsentiert die Band mit „There’s A Moon On“ die erste Single.
„Doggerel“ klingt reifer und dabei kein bisschen weniger (ein-)dringlich: Abgründiger Folk-Sound trifft auf opulenten Ballroom-Pop und brutalen Rock, angefeuert von zurückliegenden Fehltritten und Affären, von kosmischen Kräften und der Idee eines digitalen Lebens nach dem Tod, um diese Leerstelle in der göttlichen Vorsorge auszufüllen. Zugleich braut sich in den Nachrichten mit jedem Tag ein neuer Sturm zusammen…
„Wir sind auf jeden Fall gewachsen“, sagt Gitarrist Joey Santiago. „Die Songs sind auch nicht mehr unter zwei Minuten lang. Es gibt jetzt kleine Breaks, eher klassische Arrangements – aber natürlich geben wir den Songs immer noch unseren ganz eigenen Twist.“
„Wir wollten etwas machen, was richtig groß und mutig klingt – und auch klar orchestriert ist“, kommentiert Sänger/Gitarrist Black Francis. „Ich liebe es zwar, diese ganzen Punksachen zu spielen, aber man kann den Scheiß auch gar nicht künstlich entstehen lassen. Es gibt auch andere Möglichkeiten, sich auszudrücken … es gibt andere Wege, diese besondere Energie einzufangen, die uns ausmacht.“
Besagte Energie ist schon auf der neuen Single „There’s A Moon On“ zu spüren, wenn sie die Grauzone zwischen klassisch-schrillen Pixies-Gitarren und Old-School-Rocksound füllen. Inhaltlich oszilliert der Song zwischen Tatsachen und Legenden, indem sie die Auswirkungen des Mondzyklus auf die menschliche Psyche thematisieren – und der Adrenalinspiegel offensichtlich steigt während der Vollmondphase: Immerhin werden die Angetrunkenen an der Bar von Francis’ Bruder zunehmend unentspannt und aggressiv…
„Doggerel“ Tracklist:
- „Nomatterday“
- „Vault of Heaven“
- „Dregs of the Wine“
- „Haunted House“
- „Get Simulated“
- „The Lord Has Come Back Today“
- „Thunder & Lightning“
- „There’s A Moon On“
- „Pagan Man“
- „Who’s More Sorry Now?“
- „You’re Such A Sadducee“
- „Doggerel“
.Auf dem neuen Album vermählen Pixies immer wieder Abgründiges und Schönes: „Haunted House“ erzählt über einem Pop-Fundament mit Fifties-Einschlag von Geistern, die mal metaphorisch, mal sehr real wirken; der introspektive Wüstenrock von „Vault Of Heaven“ erinnert an Morricone, und der „Pagan Man“ kommt vergleichsweise leichtfüßig mit seiner Folkrock-Melodie daher. Andererseits haben Pixies immer noch dieselbe Härte, dieselbe zügellose Energie: Das hört man im surrealistischen Rundumschlag „Nomatterday“ oder dem an The Who erinnernden Nachdruck von „Dregs Of The Wine“, was ganz sicher der erste und letzte Song dieser Band sein dürfte, in dem sogar Van Halen namentlich genannt werden.
Auch die Entstehungsgeschichte von „Doggerel“ verlief ganz anders als sonst: Anstatt im Studio erste Ideen zu entwickeln, brachte Black Francis gleich 40 fertige Songideen mit zu den Sessions. Los ging’s Ende 2021 zusammen mit dem Produzenten Tom Dalgety (Royal Blood, Ghost): Dalgety und Francis arbeiteten erst in Massachusetts, um dann nach L.A. weiterzuziehen, wo die eigentlichen Aufnahmen mit der gesamten Band stattfanden.
Trotzdem steuerten auch die anderen Bandmitglieder wichtigen Input zu den Sessions bei: Zum ersten Mal steht etwa auch Santiago bei zwei Stücken als Songwriter in den Credits – und zwar für Komposition („Dregs Of The Wine“) und für Lyrics („Doggerel“). Der Schlagzeuger David Lovering und die Bassistin Paz Lenchantin liefern dazu ein extrem druckvolles Fundament – kein Wunder: auch sie betonen beide, dass die veränderte Herangehensweise vollkommen neue Energien freigesetzt hat.
Parallel zum digitalen Release wird „Doggerel“ auch in verschiedenen physischen Konfigurationen erhältlich sein. Auf Vinyl sind gleich mehrere Gatefold-Varianten in Farbe geplant: Neben der Standard-Edition in Rot gibt es auch gelbes Vinyl (exklusiv in ausgewählten Stores erhältlich) sowie orangenes Vinyl (nur im offiziellen Pixies-Store zu haben). Dazu gibt es im offiziellen Store der Band auch eine Tape-Edition in Rot. Flankiert werden die LP- und MC-Formate von einer Deluxe-CD-Edition.
Während „Indie Cindy“ (2014) als indirekte Fortsetzung der frühen Meilensteine „Bossanova“ (1990) und „Trompe Le Monde“ (1991) gelten durfte, und der Nachfolger „Head Carrier“ (2016) ein paar der düsteren Melodien von „Surfer Rosa“ (1988) und „Doolittle“ (1989) zurückbrachte, sind das zuletzt veröffentlichte Album „Beneath The Eyrie“ (2019) und das kommende „Doggerel“ zwei Longplayer, die jede Art von Erwartung oder Tradition aushebeln und transzendieren. Man hört diesen Alben zwar an, dass die DNA der Pixies in ihnen steckt – aber anstatt sich diesem Erbe zu sehr verpflichtet zu fühlen, markieren sie vor allem einen nächsten Schritt.
Die kommende UK-Tour der Pixies vereint Auftritte bei den größten Open Airs in England (u.a. Manchester, Birmingham, Newcastle) sowie einen Auftritt beim BST Hyde Park (als Gast von Pearl Jam). Alle Dates finden sich auf der Website der Band
Im Juli auf Tour
01.07.2022 — Berlin | Pure & Crafted
30.07.2022 — Köln | Weltstars auf dem Roncalliplatz
31.07.2022 — Freiburg | Zelt Musik Festival