Wasteland
(Power Metal | Melodic Metal)
Label: Pride & Joy Music
Format: (LP)
Release: 04.11.2022
Vor gut eineinhalb Jahren lieferten die Italiener STRANGER VISION ihr Debüt „Poetica“ und überraschten mit einem reifen wie abwechslungsreichen Album, das zu keiner Sekunde erkennen ließ, dass man es hier mit Newcomern zu tun hatte.
Zwar ließen die Herren aus Modena zahlreiche Einflüsse erkennen, verbanden die aber mühelos zu einem ganz eigenen Mix und wussten mit jedem Song erneut zu überraschen. Und das schafft nun auch der Zweitling „Wasteland“, der erneut in verschiedensten Gewässern des Melodic, Heavy, und Power Metal fischt, aber sich nochmal eine Spur reifer präsentiert.
Überraschenderweise begrüßt einem im Opener nach einem spannend bis bombastischen Intro nicht Fronter Ivan Adami mit seiner rauen Stimme, sondern ein motivierter Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN), der sich mit heavy tönenden Titeltrack ein starkes Duett mit Ivan liefert und vor allem im eingängigen Refrain überzeugt. Eine starke Hymne, der europäischen Prägung. Da verwundert das folgende „Handful Of Dust“ zunächst mit filigranen Keyboard-Tönen und einem düsteren Feeling, das an AMORPHIS bzw. auch an EVERGREY erinnert. Da passt es ja, dass später beim atmosphärischen und ebenso hymnischen Banger „The Depp“ Tom S. Englund selbst mit von der Partie ist. Wird es dann mal epischer wie bei „Desolat Sea“ kommen ORDEN OGAN in den Sinn. Aber egal in welche Richtung sich STRANGER VISION bewegen, alles geht gut ins Ohr, macht Spaß und hat doch irgendwie seinen eigenen Charme. Und so abwechslungsreich das Material auch ist, irgendwie passt alles zusammen, vor allem weil Ivan mit seiner vielseitigen Stimme das Ganze immer wieder gut zusammenhält.
Ein weiteres Highlight ist sicher die ausgefallene Powerballade „Under Your Spell“ bei dem man sich zunächst etwas an FEAR FACTORY erinnert fühlt, sich der pathetische Refrain mit Akustik-Untermalung aber schnell unter die Haut drängt. Dafür wird es bei „Fire“ überaus heavy, ehe mit „The Thunder“ das Album nochmal eindringlich und hymnisch abschließt.
STRANGER VISION ist nach so kurzer Zeit ein weiteres Highlight gelungen, das die Truppe hoffentlich schnell in die Oberliga und vor allem auf die Festivals Europas katapultiert. Selten habe ich so talentierte, ambitionierte und auch professionelle Newcomer zu Gehör bekommen. „Wasteland“ gehört für mich zu den Überraschungen des Jahres!
Tracklist „Wasteland“:
1. At The Gates
2. Wasteland
3. Handful Of Dust
4. The Road
5. Anthem For Doomed Youth
6. Desolate Sea
7. Under Your Spell
8. Fire
9. Neverending Wave
10. The Deep
11. The Thunder
12. Peace: The Mad Jester And The Fisher Kin
Gesamtspielzeit: 59:45
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