Universal Migrator Pt. I & II
(Progressive Metal)
Label: Mascot Records
Format: (LP) | (Re-Release)
Release: 2000 | 2022
Mit dem neuen alten AYREON Release „The Universal Migrator Pt. I & II“ mache ich mich mit dem kommenden Namedropping und dem wahrscheinlich gleich ausufernden Review in der Korrektur-Abteilung wieder unbeliebt. Aber was soll’s: dieses Werk, das für Mastermind Arjen Anthony Lucassen einst nach „Into The Electric Castle“, das ihn so richtig in der progressiven Szene mit seiner Progressive Metal Opera auf die Bildfläche brachte, hat es einfach verdient nochmal genau unter die Lupe genommen zu werden. Auch wenn das vierte und fünfte Album, das hier als Doppelalbum neu aufgelegt wurde, noch nicht ganz den großen Durchbruch markierte, wie es danach „The Human Equation“ tat, hatte der Holländer offenbar schon bessere Mittel für seine Gäste und auch in Sachen Songwriting nochmal eine Schippe drauf gelegt.
Die erste Disc hört auf den Namen „The Dream Sequencer“ und bietet tiefgründige und umfangreiche Prog-Klänge mit dichter Atmosphäre, space’igen Keys und überaus motivierten Gastmusikern und Sängern. Darunter Namen wie Johan Edlund (TIAMAT), FloorJansen (NIGHTWISH), Damian Wilson (Ex-THRESHOLD) oder Lana Lane. Wer auch das Schaffen mit STAR ONE des Niederländers kennt, der weiß genau in welche Richtung dieses Werk geht. Mit viel Metal, aber auch gutem altem Rock inspiriert von LED ZEPPELIN, den BEATLES oder PINK FLOYD hat der Meister einst seine ganz eigenen Klangweilten und hier ein echt unter die Haut gehendes Epos geschaffen, das sich thematisch in seine große Story rund um die Forever und den namensgebenden Dream Sequenzer dreht. Diese Disc braucht schon seine Zeit, um sich vollends zu entfalten, da hier alle Kniffe des Prog ausgespielt werden und sich die Songs auch Zeit nehmen und vor kleinteiligen Spielereien nur so strotzen.
Wer da Startschwierigkeiten hat, dem empfehle ich den Power Metal-lastigeren zweiten Teil, „The Flight Of The Migrator“. Nicht nur, dass hier der Grundtenor etwas positiver ausgefallen ist und die Space Odyssey auch besser ins Ohr geht, hier sind bei den Sängern echte Meister, die schon 2000, als das Album erschien, zu den Größten der Größten gehörten. Allem voran veredelt IRON MAIDEN-Sirene Bruce Dickinson das intensive „Into The Black Hole“. Daneben glänzen aber auch Sir Russel Allen (SYMPHONY X) im heavy groovenden „Dawn Of A Million Souls“, Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR) im flotten Melodic Power Metal Banger „Journey Through The Waves Of Time” sowie auch Andi Deris (HELLOWEEN), Fabio Lione (Ex-RHAPSODY) oder Timo Kotipelto (STRATOVARIUS).
Um hier den Rahmen nicht vollends zu sprengen, kürze ich das hier ab und empfehle diese Doppel-Meisterwerk allen Metal Opera-, Progressive Metal- und Power Metal-Fans, die etwas mit Konzeptalben anfangen können. Ein Album, das in meiner Wahrnehmung nämlich viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat und diese Neuauflage samt gelungenem Remix und Remaster mehr als verdient.
Tracklist „Universal Migrator Part I & II“:
CD1: The Dream Sequenzer:
1. The Dream Sequencer
2. My House On Mars
3. 2084
4. One Small Step
5. The Shooting Company Of Captain Frans B. Cocq
6. Dragon On The Sea
7. Temple Of The Cat
8. Carried By The Wind
9. And the Druids Turn To Stone
10. The First Man On Earth
11. The Dream Sequencer (Reprise)
CD2: The Flight Of The Migrator:
1. Chaos
2. Dawn Of A Million Souls
3. Journey On The Waves If Time
4. To the Quasar (The Taurus Pulsar / Quasar 3C273)
5. Into The Black Hole (The Eye Of The Universe / Halo Of Darkness / The Final Door)
6. Through The Wormhole
7. Out Of The White Hole (M31 / Planet Y / The Search Continues)
8. To The Solar System (Planet Of Blue / System Alert)
9. The New Migrator (Metamorphosis / Sleeper Awake)
Gesamtspielzeit: –