Dealing With Demons – Vol. II
(NWOAHM)
Label: Napalm Records
Format: (LP)
Release: 12.05.2023
Nicht nur, dass Dez Fafara letztes Jahr die erneute Reunion von COAL CHAMBER verkündete, er tanzt auch wieder mit seinen Teufeln und legt bereits ein zweites Mal eine flotte wie brutale Sohle mit seinen inneren Dämonen aufs Parkett namens „Dealing With Demons – Vol. II“.
Ein schwaches Album gab es per se von DEVILDRIVER eh noch nicht, doch nach dem genialen Hattrick „Devildriver“ (2003), „The Fury Of Our Makers Hand“ (2005) und „The Last Kind Words“ (2007) sowie dem unglaublich starken „Pray For Villains“ (2009) war der Aufwärtstrend erstmal unterbrochen und gewisse Ermüdungserscheinungen sowie Stagnation machten sich breit. Erst 2018 kam mit dem etwas anderen Album „Outlaws Till‘ The End – Vol. I“ der Befreiungsschlag und es kehrte mit dem Country-Cover Album wieder neue Frische in den Sound von DEVILDRIVER. Diesen Schwung nahm man auch für „Dealing With Demons – Vol. I“ mit, dessen direkter Nachfolger nun drei Jahre später erscheint.
Grundsätzlich setzen die Kalifornier trotz drei Drehungen des LineUp-Karussels genau da an, wo sie auf „Vol. I“ aufgehört haben und die Tracks ballern, grooven, thrashen und gehen gut ab. Alles in bester NWOAHM-Manier mit Dez‘ wütender Stimme und den technischen Raffinessen, die DD von Beginn an eindrucksvoll an den Tag legten. Auch der Mix aus Härtegrad, den man im Vergleich zum ersten Teil nochmal deutlich nach oben geschraubt hat, und eingängigen Riffs und Hooks stimmt wieder, jedoch rauschen die Tracks nur so an einem vorbei, ohne richtig Eindruck zu machen oder hängen zu bleiben, wenn man nicht wirklich aufmerksam dem Material über die eigenen Dämonen und dunklen Abgründe der Psyche, lauscht.
Auch wenn das Werk nicht ganz mit seinem Vorgänger mithalten kann, findet man nach dem sperrigen Opener mit dem düsteren „Mantra“, dem dynamischen „Summoning“, das verheißungsvoll mit cleanen Gitarren startet oder dem atmosphärischen „Nothing Lasts Forever“ erste Highlights. Etwas kreativer tönt dann „Through The Depths“ mit black-metallischem Geholze oder auch das überaus intensive „It’s A Hard Truth“, bei dem man die depressiven Lyrics schon in der Musik spürt und Dez ein paar neue Facetten präsentiert. Mit „Bloodbath“ gibt es noch ein fieses Groove-Gemetzel und der abschließende Track „This Relationship, Broken“ bringt nochmal etwas mehr Drama mit.
„Dealing With Demons – Vol. II“ ist ein überaus starkes Werk, kann aber nicht ganz mit seinem Vorgänger und den genannten Referenzwerken mithalten, denn dazu trauen sich DEVILDRIVER nach 20 Jahren Bandgeschichte einfach zu wenig aus der Komfortzone raus und einen echten Überhit suche ich auch vergebens. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau, denn das zehnte Werk – sofern man das Cover-Album miteinrechnet – wird ziemlich allen Ansprüchen gerecht und macht nach ein paar Durchläufen mächtig Bock!
Tracklist „Dealing With Demons – Vol. II“:
1. I Have No Pity
2. Mantra
3. Nothing Lasts Forever
4. Summoning
5. Through The Depths
6. Bloodbath
7. It’s A Hard Truth
8. If Blood Is Life
9. This Relationship, Broken
Gesamtspielzeit: 36:12
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