Real Food At Last
(Melodic Hardcore | HC Punk )
Label: Rise Records
Format: (LP)
Release: 07.04.2023
Den Release dieses Albums, „Real Food At Last“, vor allem in Jahre 2023, kann man getrost als Überraschung bezeichnen. Denn UNDERSTAND waren Mitte der 90er Jahre eine der angesagteren britischen Vertreter des melodischeren Hardcores im Stile von Bands wie CIV, SHELTER, SNAPCASE und auch HELMET und sorgten mit ihre Debüt EP sowie dem nachfolgenden Debütalbum durchaus für Furore.
Aufgenommen im Jahre 1998 als das zweite Album des Quartettes, war die Band mit dem Mix von „Real Food At Last“ nicht zufrieden und löste sich im darauffolgenden Jahr auf und die Bandmitglieder gingen anderen Professionen innerhalb des Musikbusiness nach, unter ihnen auch der Gitarrist John Hannon, der als Produzent seinen Lebensunterhalt bestritt und maßgeblich an der Digitalisierung des lange verschollenen Materials beteiligt war. Tragischerweise ist dieser Mitte 2021 überraschend verstorben und so ist der Release von „Real Food At Last“ natürlich ihm gewidmet.
Schon der eröffnende Titeltrack mit seiner treibenden Bassline setzt die Hörer*innen quasi in eine Zeitmaschine zurück in die späten 90er. Schweißtreibender Hardcore Punk, der ohne jeglichen Scheuklappen auch in Richtung Alternative und Metal schielt und mit ordentlich positver Energie und dem damals so üblichen rauen, leicht verwaschenen Sound aus den Boxen dröhnt.
Das eingängige „Long Driving Contest” atmet dann ordentlich Page Hamilton’s HELMET und hätte sich auch auf dem großartigen „Song I Stole“ von SOLAREZ perfekt eingefügt und so mancher Song wie „I Can Get You In“ kommt gar mit einer grungigen Note daher, bevor das wuchtige, ausufernde „Lightwight (Outro)“ einen würdigen Schlußpunkt setzt.
Dass dieses Album nun endlich doch seinen Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat, ist nicht nur ein schöner Umstand, sondern das Album ist auch ein feines Zeitdokument wie innovativ der Hardcore Ende der 90er war. Somit nicht nur ein absolutes Muss für Fans von UNDERSTAND und den hier genannten Bands sowie der besagten musikalischen Ära, sondern womöglich auch für die Hörerschaft von Rise Records eine gute Möglichkeit sich vom Hardcore vergangener Tage anfixen zu lassen.
Tracklist „Real Food At Last“:
1. Real Food At Last
2. Screwtop Milkshake
3. You Want The News?… Well Here’s The Blues
4. Long Driving Contest
5. (Intro) Small Boy
6. Sentence
7. Sadie
8. I Can Get You In
9. Skirt
10. Lightweight (Outro)
Gesamtspielzeit: –
Band-Links: