Ghost At The Gallows
(Heavy Metal | Heavy Rock | Doom)
Label: Century Media
Format: (LP)
Release: 18.08.2023
Die 2015 in den Staaten, genauer gesagt Texas, gegründeten SPIRIT ADRIFT starteten einst als waschechte Doom Metal Band, drifteten dann aber in den letzten Jahren immer weiter in Richtung traditionellem Metal und Rock, schaffen es aber auch auf ihrem nun fünften Album „Ghost At The Gallows“ ihre Wurzeln nicht zu vergessen. Außerdem hält das Werk einige Wendungen, Überraschungen und Highlights parat.
Wo man tonnenschwere Riffs rauswürgte, klingen die Riffs nun trotz einer gewissen heavyness locker aus der Hüfte, werden manchmal mit geschmeidigen Melodien vermengt und durch geniale Rock-Soli aufgelockert. Sänger Nate Garett der zu Beginn von SPIRIT ADRIFT noch als One-Man-Show auftrat zeigt sich als grundsolider Heavy Metal Sänger mit starkem Unterton in der Stimme und viel Gefühl in seinen Vocallines. Stets liefert er bei dem abwechslungsreichen Material die perfekte Emotion und hievt das sowieso grandiose Material auf eine höhere Ebene.
Das Werk startet mit dem spannenden 7-Minüter „Give Her To The River“ mit gelungenen Riffs, die auch von AUDREY HORNE stammen könnten und doch hört man die Doom-Wurzeln raus und erinnert an einen Bastard aus THE SWORD, GRAND MAGUS und auch irgendwie MUSTASCH, und doch ist da so eine ganz eigene Note im heavy-rockenden Sound. Die Musiker sind hörbar echte Vollprofis und bekommen alle bereits im Opener ihre ersten großen Momente spendiert. Dezente Chöre und viele Wendungen sorgen dafür, dass es stets spannend bleibt. Und kaum meint man, schon alles gehört zu haben, da bittet „Barn Burner“ mit sirenengleichen Riffs in Richtung eiserner Jungfrau zum Tanz. Eine geniale Hymne, die ihresgleichen sucht, ehe „Hanged Mans Revenge“ mit dem Spirit eines Lemmy Kilmister ungestüm aus den Boxen rumpelt.
Danach gönnen uns SPIRIT ADRIFT mit dem verträumt-melancholischen Akustik-Stück „These Two Hands“, bei dem Nate gekonnt mit Erzählerstimme auf die Tränendrüse drückt. Im Verlauf steigert aber auch dieses kleine Meisterwerk sich zu einer intensiven Hymne. Im weiteren Verlauf kommen die Doom-Wurzeln etwas mehr zum Vorschein und so erinnert „Death Wont Stop Me“ in der Kombi mit einer kleinen Prise Pathos und gutem altem Rock etwas an SPARZANZA und „Siren Of The South“ lullt einen langsam, leicht psychedelisch und fast mystisch ein. Aber auch der Titeltrack stampft gut nach vorne, verzichtet aber auch nicht auf ein paar eingestreute, melodische Riffs. Dazwischen lockert aber auch das locker-flockige „I Shall Return“ mit THIN LIZZY meets IRON MAIDEN-Riffs nochmal auf.
SPIRIT ADRIFT schaffen es verschiedene Genres und Einflüsse gekonnt zu einem ganz eigenen Bastard zu verschmelzen. Dabei macht das Material auf „Ghost At The Gallows“ eine Menge Spaß und rockt gut was weg, weiß aber auch tiefgründige und nachdenkliche Akzente zu setzen. Eine absolute Überraschung in diesem Sommer!
Tracklist „Ghost At The Gallows“:
1. Give Her To The River
2. Barn Burner
3. Hanged Man’s Revenge
4. These Two Hands
5. Death Won’t Stop Me
6. I Shall Return
7. Siren Of The South
8. Ghost At The Gallows
Gesamtspielzeit: 38:32
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