Die Instrumental-Rocker AEROLITH haben mit „Megalorama Part II“ ein mehr als solides Stück Rock geliefert und zeigen auf ihren komplexen Kompositionen, was in ihnen steckt. Wir sprachen mit der Band über ihren Mix aus Prog- und Space-Rock und ihre Pläne für die Zukunft!
Hi Jungs, könnt ihr euch und AEROLITH samt kurzer Entstehungsgeschichte und musikalischer Vision vorstellen?
Die Band ist in Bischofshofen beheimatet, besteht seit 2014 und formte sich als neues Projekt aus den Mitgliedern der Band VIGOR.
Mit Rade und Mani fand ich Persönlichkeiten, die alle das Gleiche verband. Mit meditativ-repetitiven Riffmustern – was auch einen gewissen Post-Rock-Einschlag mitbringt – versuchen AEROLITH die melancholische Atmosphäre der unendlichen Weiten des Weltraums auf die Erde zu bringen.
Mit „Megalorama Part II“ habt ihr ein interessantes, wie eindrucksvolles Werk geschaffen. Wie entstehen bei euch diese langen und komplexen Songs bzw. wie lange braucht ein mehr als 10-Minuten Song um dann final auf die Platte zu kommen?
Wir beginnen bei den meisten Kompositionen mit Riff-Elementen und bauen dann das Gerüst darum. Oft kommen auch komplexe Songteile von einem. Wir arbeiten dann eine solide Basis mit melancholischen und repetitiven Riffmustern heraus und versuchen abwechslungsreiche Passagen hinzuzufügen. Wir stehen auf lange Songs, deshalb haben wir keinen Song unter sechs Minuten. Darum brauchen wir auch meistens länger als ein Jahr bis ein Album fertig wird.
Seid ihr Perfektionisten und habt manchmal auch am fertigen Produkt – vielleicht Jahre später – noch etwas zu bemängeln?
Wir sind anspruchsvoll und nehmen uns die Zeit, um einen Song zu formen. Wenn er mal steht, dann ist er, so wie er entstand, ein Zeitelement.
Wir hören uns gelegentlich auch mal alte Aufnahmen aus VIGOR-Zeiten an und diskutieren darüber. Wie gesagt, es sind Zeitelemente auf die wir stolz sind.
Warum habt ihr euch gegen einen Sänger entschieden?
Wir hatten früher mit Gesang gearbeitet, da hat es auch gut gepasst. Mit AEROLITH haben wir stilistische Motive mit komplexen harmonischen Skalen kombiniert. Dadurch konnten wir mehr spacige Riffmuster kreieren, die viele Melodielinien enthalten. Das verleitet einen, in einen Trance-ähnlichen Zustand abzugleiten.
Würdet ihr mal in Betracht ziehen, auch einen Song mit Gesang aufzunehmen?
Kann gut sein, derzeit sind wir damit zufrieden, wie es ist. Bei instrumentalen Musikstücken steigt man tiefer in den Song ein. Auf das stehen wir.
Gibt es bewusste oder unbewusste Einflüsse bei euch?
Wir hören jeder unterschiedliche Genres, auch aus der Klassik. Hier gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Jeder wird geprägt in seinem Werdegang, da ist es unausweichlich, neue Wege zu gehen und aus Bestehendem zu lernen.
Wie hängen die beiden „Megalorama“ Parts zusammen – also thematisch, musikalisch oder von der Entstehung her?
Da wir uns entschlossen hatten, Vinyl zu produzieren, waren wir bei den Arbeiten zum dritten Album auf die Idee gekommen sie in Parts aufzuteilen. Das gab uns auch die Möglichkeit unseren Space Rock mit einer größeren stilistischen Bandbreite zu versehen. Das heißt in ein tieferes Territorium einzutauchen.
Wird es einen Part III geben oder gibt es für die Zukunft andere Pläne?
Wir werden sicher weiter vordringen und eintauchen. Ob es einen Part III gibt wissen wir derzeit noch nicht. Die Entwicklung geht voran.
Was wollt ihr mit den Titeln ausdrücken bzw., was ich mich sowieso immer wieder frage, wie entsteht ein Songtitel für ein Stück ohne Text?
Manchmal gibt es in uns Entwicklungen oder Momente die entscheidend sind in der Welt, die wir auch in Songtiteln verarbeiten. Meistens entscheidet der Hauptakteur des Songs mit seinem Bauchgefühl wie und warum er den Song so nennt.
Gibt es bereits Pläne, um mit dem neuen Material auf die Bühne zu gehen?
Ja, wir hatten bereits Konzerte mit dem neuen Material. Es ist sehr spannend mit den neuen Songs zu spielen, es zu verinnerlichen und die Gäste mitzureißen. Dabei vergessen wir aber nicht auf unsere älteren Songs.
Danke für die spannenden Antworten! Ich wünsche euch viel Erfolg mit dem Album und für die Zukunft!
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