cobra spell 666
COBRA SPELL
666
(Glam Rock | Hard Rock)

 


Label: Napalm Records
Format: (LP)

Release: 01.12.2023


COBRA SPELL streben nach nichts Geringerem als die Weltherrschaft des 80er Rock ’n‘ Roll!

2019 wurde COBRA SPELL von der holländischen Gitarristin Sonia Anubis (Ex-BURNING WITCHES) gegründet und hat sich nach dem Weggang von Alexx Panza zu HITTEN in eine reine Mädels-Band verwandelt. Nach 2 EPs gibt es jetzt die erste Langrille mit dem Titel „666“. Für den Ersatz von Alexx wurde die Spanierin Kristina Vega ans Mikro zitiert, weitere Neulinge sind die Bassistin Roxy Herrera (die Frau besticht nicht nur durch die 4 Saiten, sondern auch durch ihre Haare) und Schlagzeugerin Hale Naphta. Die zweite Saitenhexerin Noelle dos Anjos zählt ja, da sie schon bei den beiden EPs mit an Bord war, schon fast zu den alten Hasen.

Musikalisch hat Sonia Anubis weiterhin die Zügel in der Hand und so bleibt man sich dem 80er Sleaze Rock mit etwas Glam und Härte treu. Nach dem Intro „666“, das auch auf einer EUROPE oder BON JOVI LP in den 80ern locker Verwendung gefunden hätte, wird mit „S.E.X.“ versucht, wie laut Label verkündet, die Weltherrschaft des 80er Rock ’n‘ Roll an sich zu reißen.

Dazu muss ich aber sagen, dass das Album dafür musikalisch etwas zu brav rüberkommt. Vegas macht eine gute Figur am Mikro und die restlichen wilden Hühner sind Instrumental gut eingespielt, dennoch finde ich, dass die Musik nicht ganz überzeugen kann. Es gibt zwar einige Tracks die sofort hängen bleiben, aber es tauchen auch Lücken im Plan auf.

Wie gesagt, „The Devil Inside Me“ und „Warrior From Hell“ haben das Potential zum eingängigen Hit. Andere wiederum kommen etwas langweilig und leer daher, wie zB. „You´re A Cheater“, die etwas langatmige Ballade „Fly Away“ oder auch „High In Love“. Ganz daneben ist aber eigentlich kein einziger Song, was man aber vom Cover und der Attitüde der Bandmitglieder nicht behaupten kann. Das Cover ist dermaßen billig gemacht, dass es ohne Anlauf unter die Top 10 der schlechtesten Cover der 80er kommt, obwohl es 2023 zusammengeschustert wurde. Dazu kommt noch das Image, dass sich die vier Damen ausgesucht haben.

Hier wird Sleaze große geschrieben und nicht nur in den Texten von COBRA SPELL, sondern auch bei den Outfits und ihren Bühnenshows und Videos. Man gibt sich als verruchte männermordende Nymphomanin und muss in fast jedem Text hervorkehren wie wild, böse und sexhungrig man ist. Bei Livekonzerten wird dann auch noch „Animal – Fuck Like A Beast“ von W.A.S.P. zum Besten gegeben um noch mehr zu zeigen, wie hemmungslos man ist, wenn man in dieser Band spielt. Irgendwie passt das aber nicht so richtig und kommt auch nicht stimmig rüber. Eher wirkt es aufgesetzt, da man auch wie bei der Musik die alten Zeiten wiederbeleben will und sich fürs Aussehen und Auftreten Bands wie MÖTLEY CRÜE, W.A.S.P. oder QUIET RIOT zu Herzen nimmt.

Vor allem bei Chefin Sonia Anubis merkt man, wenn man sie abseits und ohne ihr Bühnenoutfit trifft, wie es mir auf der FMC IX im Aufzug passiert ist und sie neben einem Crew-Mitglied wie eine schüchterne graue Kirchenmaus steht und österreichisch gesagt nicht die „Pappn“ aufkriegt auch wenn man sie grüßt, weil man sie dann doch erkannt hat an ihren aufgemalten Finger-Tattoos. Da bricht die wilde Schein-Welt schnell zusammen, aber das sei nur am Rande erwähnt. Die Musik passt im Großen und Ganzen, auch wenn sie noch etwas warten müssen um die Weltherrschaft des 80er Rocks endgültig zu übernehmen.


Tracklist „666“:
1. 666
2. S.E.X.
3. Satan Is A Woman
4. Hotline 666
5. Bad Girl Crew
6. The Devil Inside Of Me
7. Fly Away
8. Love = Love
9. Love Crime
10. Warrior From Hell
11. You’re a Cheater
12. High On Love
Gesamtspielzeit: 51:06

 


Band-Links:

cobra spell 666 COBRA SPELL - 666

 

 


666
COBRA SPELL – 666
LineUp:
Sonia Anubis - Gitarre
Kristina Vega - Gesang
Noelle dos Anjos – Gitarre
Hale Naphtha – Schlagzeug
Roxy Herrera - Bass
7.5
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