Nachdem EDGUY mittlerweile zehn Jahre auf Eis liegen, da sich Tobi ja um AVANTASIA kümmert, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die anderen Mitglieder irgendwo auftauchen. Drummer Felix Bohnke mischt ja live bei Sammet mit, Tobias Exxel stieg kürzlich bei THE UNITY ein und nun ist auch Gitarrist Jens Ludwig mit THE GRANDMASTER am Start, während von Kollege Dirk Sauer in der Metallandschaft aktuell noch jede Spur fehlt.
Ganz neu ist diese Band jedoch nicht, denn schon 2021 erschien das Debüt „Skywards“ gemeinsam mit Frontiers Records Haus- und Hofkeyboarder Alessandro Del Vecchio (u.a. ARCHON ANGEL, SUNSTORM), Drummer Mirko DeMaio (MIND KEY) und Sänger Nando Fernandes (SINISTRA). Herausgekommen ist damals ein anständiges Melodic Power Metal Album, dessen Nachfolger nun mit neuem Sänger in Form von Per Johansson (FATE, UREAS) eine gewaltige Steigerung zeigt.
Power Metal irgendwo zwischen deutscher Kraft und skandinavischer Verspieltheit, der mit düsterem Unterton und dichter Atmosphäre glänzt. Vor allem Per kann kann hier Akzente setzen, klingt dieser wie ein aggressiver, hochmotivierter Jorn Lande in seiner besten Zeit. Deshalb, aber auch dank der leicht düsteren Schlagseite, den starken Keys und den knackigen Riffs kommen einem MASTERPLAN gerne mal in den Sinn. Auch wenn man nicht sofort erkennt, wer hier an der Gitarre zu hören ist, sticht in so manch Melodie, Solo oder Lead EDGUY dezent durch, was auch positiv und sympathisch rüberkommt.
Und so gibt es die Vollbedienung an Melodic Power Metal mit allem was dazu gehört. Flotte Banger, angenehme Stampfer, hymnische Refrains, zahlreiche Hooks, filigrane Melodien und furiose Soli – alles da! Dazu gibt es neben zahlreichen Ohrwürmern und Hitkandidaten mit „Fly, Icarus Fly“ eine zu Tränen rührende Piano-Ballade bei der Per seine ganze Bandbreite ausspielen und glänzen kann.
THE GRANDMASTER ist sowohl für EDGUY als auch MASTERPLAN Fans ein Muss. Aber generell liefern Jens Ludwig und seine Kollegen hier einen heißen Anwärter für das Power Metal Album des Jahres!
Tracklist „Black Sun“:
1. Black Sun
2. Watching the End
3. While the Sun Goes Dow
4. Learn to Forgive
5. Heaven’s Calling
6. Something More
7. Fly, Icarus Fly
8. I’m Alive
9. What We Can Bear
10. Soul Sacrifice
11. Into the Dark
Gesamtspielzeit: 49:28
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