Riders Of The Ancient Storm
(Heavy Metal)
Label: No Remorse Records | Thunderload Records
Format: (LP)
Release: 06.10.2023
HEAVY LOAD is Back!
Jetzt wird der eine oder andere fragen: „Wer bitte ist HEAVY LOAD?“, und das wahrscheinlich zu Recht, denn die Band, die als erste schwedische Heavy Metal Combo bezeichnet wird, hat ihr letztes Album 1983 auf den Markt gebracht. Ragne und Styrbjörn Wahlquist gründeten HEAVY LOAD 1974/75 (andere Aufzeichnungen meinen 1976) in Stockholm und eroberten die damalige Metal-Welt mit ihren vier ersten Outputs „Full Speed At High Level“ (1978), „Metal Conquest“ (EP 1981), „Death Or Glory“ (1982) und „Stronger Than Evil“ (1983) im Sturm und beeinflussten jede Menge andere Bands, wie CANDLEMASS, HAMMERFALL oder auch MALMSTEEN. Dann war, bis auf vereinzelte Gigs in den 80ern Schicht im Schacht und erst 2018 holte das Keep It True Festival die Band zurück auf die Bühne. Man munkelt, dass der Auftritt nicht wirklich berauschend war, aber es hat gereicht, um sich bei Fans der alten Werke wieder in Erinnerung zu bringen.
40 Jahre nach ihrer letzte Veröffentlichung bringen die beiden Brüder ein Neues Album auf den Markt und die Vorfreude war groß. Auch beim Opener „Ride The Night“ hielt die Freude meinerseits noch an. Ein würdiger Opener, auch wenn mich die etwas dumpfe, leise und kraftlose Produktion sofort aufgefallen ist. Aber die Herren sind inklusive Bassist Ragnesjö im Rentenalter und man will ja auch eventuell nicht nur den alten Stil rüberbringen, sondern auch den damaligen Retrosound.
Leider war es dann aber auch schon mit der Freude und ich kann nur mit den Worten von Hildegard Knef weitermachen:
„Von nun an ging´s bergab“.
„We Rock The World“ geht zwar noch halbwegs, kann aber dann doch nicht richtig überzeugen. Noch schlimmer wird’s bei „Walhalla Warriors“, das nicht ganz sechs Minuten bedächtig und kraftlos, wie ein schlecht geschmierter Rollator dahin rollt. „Mit „Angel Dark“ wird dann zwar wieder etwas Tempo aufgenommen und die Gitarrenarbeit geht gut ins Ohr, aber so ein richtig guter Song wird daraus auch nicht. Liegt wohl auch etwas an dem hölzernen Gitarrensolo. Das bisschen, was „Angel Dark“ wieder gut macht, vernichtet “Slave No More“ sofort und gnadenlos. Hier wird der ungeschmierte Rollator wieder ausgepackt, dazu kommt noch, dass sich scheinbar ein Paar Barthaare der Brüder in den Rädern verfangen haben. Die knappen acht Minuten quälen den Hörer mit schier endloser Langeweile und die kommt schon ca. nach eineinhalb Minuten auf. „Raven Is Calling“ ist neben dem Opener der einzige Song, den man sich auch zwei Mal anhören kann bzw. möchte. „Sail Away“ übernimmt das orchestrale Arrangement vom Vor-Song, ohne es aber wirklich gut umzusetzen und nach einigen Takten in den Langweilermodus zurückzukehren.
Da man in 40 Jahren nur sieben dürftige Songs zustande bekommen hat und den Fans aber doch etwas bieten will, gibt es auch noch einen Bonus Track. Meistens verbirgt sich ja bei solchen Zugaben der eine oder andere Knaller. HEAVY LOAD setzt aber dem trockenen Kuchen mit einer sieben-minütigen akustischen Instrumentalnummer das ranzige Sahnehäubchen auf.
Von Glanz und Ruhm aus alten Zeiten ist leider nicht viel übriggeblieben und dem Fan seien die Re-Releases der alten Alben, die bei No Remorse Records erschienen sind, ans Herz gelegt.
Tracklist „Riders Of The Ancient Storm“:
1. Ride The Night
2. We Rock The World
3. Walhalla Warriors
4. Angel Dark
5. Slave No More
6. Raven Is Calling
7. Sail Away
8. Butterfly Whispering (Bonus Track)
Gesamtspielzeit: 49:40
Band-Links: