Nur zwei Tage nachdem das vorliegende Album im Kasten war, erlitt BLAZE BAYLEY im März 2023 eine Herzattacke. Daraufhin wurden alle Aktivitäten hinsichtlich der Band verständlicherweise auf Eis gelegt. Zum Glück ist er, nach eigenen Angaben, vollständig genesen und somit wurde ein Jahr danach das Album „Circle Of Stone“ veröffentlicht.
Der Einstieg mit dem rockigen „Mind Reader“ gestaltet sich schon mehr als gut und „Tears Of Rain“ ist ein würdiger zweiter Track, der aber dann doch vom ruhig starteten und dann explodierenden „Rage“ noch einmal getoppt wird. Blaze‘ Stimme zeigt sich immer am besten, wenn sich die Musik beruhigt und die Songs ins Balladeske wechseln. Wie man perfekt bei Songs wie „The Broken Man“ oder dem gefühlvollen Albumabschluss „Until We Meet Again“ bei dem er ein Duett mit Tammy-Rae Bois bestreitet, nachhören kann. Mit „Broken Man“ huldigt er auch ein wenig seiner Zeit bei der eisernen Jungfrau und man könnte meinen, dass dieser Song das letzte Jahr wiederspiegelt. Wie aber oben schon erwähnt, entstand das komplette Album vor seinem Infarkt.
Ein großes Lob sollte aber auch an die Band rausgehen. Nach einigen Umbesetzungen verpflichtete Blaze die komplette ABSOLVA Band, bei der auch die Brüder Appleton tätig waren bzw. immer noch sind. Die beiden zeichnen sich durch grandiose Gitarrenarbeit aus und Chris ist auch für den Mix des Albums verantwortlich, den man auch mehr als gelungen ansehen kann. BLAZE wirkt mit der Band auf „Circle Of Stone“ als perfekt eingespielte Einheit und man kann nur hoffen, dass sich dieses Line-Up auch in Zukunft halten wird.
„The Call Of The Ancestors“ leitet die zweite Hälfte des Albums ein. Unterlegt mit Dudelsackklängen und Akustikgitarren stellt es eher ein Intro zum Titeltrack, als einen klassischen Song dar. Hier wird Blaze, wie auch bei „A Day Of Reckoning“ von WOLF Frontmann Niklas Stålvind unterstützt. Diese Unterstützung braucht er zwar nicht, klingt aber trotzdem sehr gut und verleiht dem Song das gewisse etwas, genau wie dem schon beschrieben „Until We Meet Again“. Man sollte aber auch die Gast-Violine von Anne Baker nicht außer Acht lassen, die auch im Song „Rage“ eine schöne Untermalung bietet.
BLAZE BAYLEY war und ist immer wieder eine sichere Bank und gegenüber dem ausgezeichneten Vorgänger „War Within Me“ kann man hier eine Steigerung verzeichnen. Die Band hat sich eingespielt und läuft wie ein gut geschmierter Motor. Für alle die Blaze immer noch auf seine Zeit bei IRON MAIDEN reduzieren, sollten ihre unbegründeten Bedenken (den eigentlich waren die beiden Alben alles andere als schlecht oder daneben) abstreifen und dem Soloschaffen des bald 60-jährigen unvoreingenommen gegenübertreten. Ihr werdet überrascht sein, glaubt es mir.
Tracklist „Circle Of Stone“:
1. Mind Reader
2. Tears in Rain
3. Rage
4. The Year Beyond This Year
5. Ghost in the Bottle
6. The Broken Man
7. The Call of the Ancestors
8. Circle of Stone
9. Absence
10. A Day of Reckoning
11. The Path of the Righteous Man
12. Until We Meet Again
Gesamtspielzeit: 44:14
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