Everything Was Beautiful, And Nothing Hurt
(HC Punk | Oi! Punk)
Label: Closed Casket Activities
Format: (EP)
Release: 13.12.2023
Nachdem Josh Long schon 2022 mit der selbstbetitlten EP seines Projekts SKINHEAD in der HC- und Punkszene für Furore sorgte, legt er nun überraschend mit einer neuen Scheibe mit dem Titel „Everything Was Beautiful, and Nothing Hurt“ nach.
Mr. Long ist ja in der Hardcore-Welt definitiv kein Unbekannter, war er doch unter anderem bei DEATH BEFORE DISHONOR am Werke, und so verwundert es nicht, dass in seinem Projekt nun Musiker von TERROR, GOD’S HATE, den Oi! Punkern YELLOW STITCHES oder auch STICK TO YOUR GUNS auf Platte oder live involviert sind. Die bis dato (noch?) spärlich gesäten Shows werden dann dementsprechend zelebriert und so ist die Truppe dann schon mal mit vier Gitarren zugegen.
Die Rückbesinnung der Hardcore-Szene auf ihre mitprägenden Skinhead- und Oi! Punk Wurzeln nimmt gerade in den letzten Jahren ordentlich an Fahrt auf, wie sich ja auch am gegenwärtigen Erfolg von Bands wie CONSERVATIE MILITARY IMAGE oder auch THE CHISEL zeigt. Josh Long hat sein Projekt dann gleich mal recht unbescheiden und auch nicht ganz ironiefrei schlicht SKINHEAD genannt.
Musikalisch gibt es hier erneut stampfenden wuchtigen Oi! HC Punk, der aber nur eine Unterlage für die lyrischen Fähigkeiten von Herrn Long darstellt. Bei seinem zugegeben zwar nicht politisch immer korrekten und vor Gewaltdarstellungen strotzenden Texten, aber seinem erzählerischen Tempo und Talent, wie zum Beispiel in „Back (In The Gang) TRO (1996)“ erblassen wohl viele Poetry Slammer*innen schlichtweg vor Neid. Denn zu meist driftet der Gesang eher in Richtung Spoken Words ab, was aber der Eingängkeit keinerlei Abbruch tut, zu smart ist das Songwriting und die mantraartige Wirkung ist so groß, dass man sich dabei ertappt beim zweiten Durchlauf schon Songs wie „Sick Cunts“ oder „Out (Of The Gang) Tro“ mitzugröhlen. Letzteres glänzt im Chorus mit den Zeilen: „Hard times ain’t gonna rule my mind“, dann auch noch mit einer Gillian Welch Referenz und unterstreicht einmal mehr wie weit Josh Long in seiner vermeintlich engen musikalischen Nische über den Tellerrand zu blicken vermag.
“Everything Was Beautiful, And Nothing Hurt” ist ein auf sovielen Ebenen durchdachte wie gelungene EP, knapp 15 Minuten mit einer hohen Sogwirkung die noch dazu extrem viel Spaß machen. Ganz, ganz schwere Empfehlung.
Tracklist „Everything Was Beautiful, And Nothing Hurt“
1. Welcome Back
2. NKOTB
3. Why Me/Why Not
4. Fat Skin
5. Sick Cunts
6. No Sir, Not For Me
7. OUT (Of The Gang) TRO
8. BACK (In The Gang) TRO (1996)
Gesamtspielzeit: 14:36
Band-Links:
