Beyond The Breakers
(Heavy Metal | Hard Rock)
Label: DIY
Format: (LP)
Release: 24.07.2023
Das wenige, das man von DIAMONDS HADDER in Erfahrung bringen kann, findet man auf der offiziellen Website. Hinter der Band verbirgt sich ein einziger Mann mit Namen John Evermore und verbergen ist hier nicht nur so daher gesagt, denn Evermore ist meistens nur mit Maske und Verkleidung zu sehen. Man erfährt noch, dass er eigentlich Fantasy Artist werden wollte wie Frank Frazetta, ihm aber in dem Bereich doch etwas das Talent fehlte und er sich der Musik widmete. Dennoch stammt das Artwork des Albums auch aus seiner Feder.
„Beyond The Breakers“ wurde im Sommer 2023 still und heimlich und ohne viel Aufsehens veröffentlicht und steht seither gratis zum Download bereit. Aufsehens brauchte das Album nicht viel, denn in kürzester Zeit entwickelte es sich zum Shooting Star der Undergroundszene. Und das mit Recht: Was John Evermore hier gezaubert hat ist schlicht und weg einfach ein Wahnsinn.
Nach eigenen Angaben, beruht die Geschichte des Albums auf einem Traum, den John musikalisch umgesetzt hat. Weiters erzählen die Songs auch die Geschichte zur Entstehung des Albums, da ein Teil noch in einem Haus in den Bergen von Santa Monica bei L.A. entstanden ist, dass dann den Feuerbrünsten im November 2018 zum Opfer fiel. „City On Fire“ schildert in seinem Stil diese Tragödie und schon der erste Song hat mich vollends in seinen Bann genommen. „200 North“ ist dann das einzige Stück auf dem Album, das mich durch seine Töne etwas verwirrt dastehen lässt. Keine Ahnung was Evermore uns damit sagen will. Auch wenn man auf seiner Seite (wo sich auch etliche Geschichten zum Album als Rahmenhandlung finden) das Gedicht BÖK findet, zu dem die schrägen Töne abspielbar sind und als verrückte pulsierende Töne im Nebel (Rauchschwaden?) vorkommen, bleiben diese 55 Sekunden schräg und eigenartig.
„Long Is The Road“ lässt aber diesen minimalen Ausrutscher der künstlerischen Freiheit schnell vergessen. Hier erwartet uns ein saftiges „We Rock“ Gedächtnis-Riff zum Einstieg. Der Song baut eine unheimliche Kraft auf, wird von einem ruhigeren Mittelteil etwas heruntergeholt um bis zum Ende wieder volle Fahrt aufzunehmen. Wie schon gesagt, stimmlich glaubt man auf alte unveröffentlichte Tracks von Ronnie James Dio gestoßen zu sein. So stark, dass so mancher vermutet hat, das „Beyond The Breakers“ mit Hilfe von künstlicher Intelligenz entstanden ist. John Evermore schwört aber, dass alles aus seiner Feder und seiner Kehle stammt. Mit dem fast 15-minütigen „Evermore“ und dem nachfolgenden „Master Of Illusion“, das auch die elf Minuten Marke überschreitet, entführt uns DIAMONDS HADDER in Regionen die RAINBOW vor Jahren mit Dio am Mikro nicht viel besser hinbekommen hätten.
Die gewaltige stimmliche Leistung vom Sänger wird nur mehr von der „Ballad Of The Dead Rabbit“ am Ende des Albums übertrumpft. In diesem Abschlusssong legt Evermore noch einmal seine kompletten Talente auf den Tisch und hat hier den zuvor erwähnten Traum musikalisch umgesetzt. Die Chöre die schon bei „Evermore“ mir eine Ganzkörpergänsehaut verabreicht haben, werden hier fast hypnotisch eingesetzt. Die bis zum Ende immer lauter werdenden „Dead“-Rufe in Verbindung mit der immer größer werdenden Verzweiflung in der Stimme, lassen bei mir Parallelen zu „Stargazer“ aufkommen. Dieser Song setzt dem gewaltigen Werk noch einmal das Sahnehäubchen auf.
Viel gibt es nicht mehr zu sagen, außer, dass ich froh bin, dass Evermore seine Talente in der Musik gefunden hat und nicht im grafischen Bereich, wobei das Cover und diverse Grafiken auf seiner Website sich auch nicht unbedingt verstecken müssen. Es wäre noch zu erwähnen, dass das Album voraussichtlich im Frühjahr 2024 auf CD und Vinyl bei No Remorse Records erscheint. Und Evermore sucht auch schon passende Musiker für Liveauftritte, da es natürlich schon einige Anfragen bezüglich Konzerten gegeben hat, was nicht weiters verwunderlich ist in Anbetracht dieses Meisterwerkes.
Tracklist „Beyond The Breakers“:
1. City Of Fire
2. 200 North
3. Long Is The Road
4. Evermore
5. Master Of Illusion
6. Rivers End
7. Ballad Of The Dead Rabbit
Gesamtspielzeit: 54:58
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