Die Macht der Schöpfung ist unser: THE MOURNING zeigen mit ihrer brandneuen Single „He Cries“ Seele und Prog-Muskeln.
Das System Mensch ist auf eine sehr spezifische Art seltsam: Es basiert auf psychologischen Archetypen, die augenscheinlich wie Schloss und Schlüssel zusammenpassen. Leider ergibt diese Kodierung aber einen lähmenden Stillstand: Die einen strahlen ihren emotionalen Status permanent aus, die anderen nehmen solche Ströme permanent auf und reflektieren sie als neue Teile ihrer selbst. Daraus haben wir die Idee einer Überperson erschaffen: Was wäre, wenn jemand meine emotionale Not nicht nur annehmen, sondern sie mir dabei auch abnehmen könnte? Jemand, der nicht nur mit den Trauernden weint, sondern für sie, quasi als emotionaler Stellvertreter?
Die Idee blieb und sorgt noch heute dafür, dass Millionen von Menschen auf der Welt im Angesicht von Leid und Missständen eine göttliche Macht anflehen, anstatt die Dinge selbst in die Hand zu nehmen oder jene beharrlich zu bearbeiten, die das Ruder in der Hand haben.
Mit “He Cries”, einem düster wie ein schwarzer Fluss ins Ohr strömenden Song aus dem kommenden Album “Hush”, richten The Mourning ihren Blick auf genau diese scheinbar universal menschliche Marotte. Dabei gelingt den Prog-Metallern um den singenden Philosophen Johnny Ray und dessen stete Duettpartnerin Eliana Blanchard etwas, was man dem harten Prog zunächst gar nicht zuzutrauen vermag: Vom gefühlvollen Intro des Keyboarders Alex Nasla (Ex-Witherfall) in Schwingung versetzt, öffnet die Band das Fenster zu einer Klanglandschaft, in der die Verzweiflungsschreie der Welt Gebirge formen – in einer akustischen Schönheit und Harmonie, wie sie sonst eher von vereinten Gebetsgesängen erschaffen werden, an die der Song zuweilen erinnert. Und damit wird auch schnell klar: The Mourning stellen nicht Gott infrage. Sie werben lediglich dafür, dass menschengemachte Probleme auch von uns Menschen gelöst werden sollten.
Es sind Lieder wie dieses, die uns sehr ermutigen können, indem sie uns vor Augen führen, dass auch wir die Macht der Schöpfung besitzen:
THE MOURNING – „Hush“ Tracklist:
1. Chaos Machine
2. The Mountain
3. He Cries
4. I Feel The Rain
5. Hush
6. The Wind
7. My Own Way
8. Cries Of The Mind
9. My Own Hell
10. Smooth Seas
Was 2017 als bloßes Aufnahmeprojekt von Sänger und Komponist Johnny Ray und Schlagzeuger Jason Berlin (Sohn des berühmten Bassisten Jeff Berlin) in Tampa, Florida, begann, entwickelte sich zu einer Selbstfindungsreise, die bald Gleichgesinnte anlockte, bis die Band mit dem Allrounder Alex Nasla (Ex-Witherfall, Produzent, Sänger und Keyboarder), dem italienischen Musiker und Komponisten Francesco Pinter (Gitarre), Leadsängerin Eliana Blanchard und Gitarrist Phillip Colacecchi komplett war.
Nach der Veröffentlichung ihrer noch recht experimentellen EP “Theosis” im Jahr 2018, mit der sich die Band auf die Reise begab, ihren wahren Sound und eine eigene Botschaft zu entdecken, sind The Mourning nun bereit, ihr erstes Album “Hush” zu präsentieren, das am 24. Juni 2024 erscheinen wird. Besonders und neu: Der Longplayer glänzt mit einer viel stärkeren Betonung auf den Gitarren, einschließlich des Einsatzes von Slap-Gitarren, groovenden Riffs, engelsgleichen klassischen Gitarren, durchdringenden Gitarrensoli. Darüber hinaus bringt das Album aber, wie die Band betont, noch sehr viel mehr in ihren Sound ein, der ursprünglich stark von Opeth, Steven Wilson und Haken beeinflusst war: “
Auf diesem Album haben wir auch die Harmonien durch den gefühlvollen Gesang von Eliana Blanchard auf die nächste Stufe gehoben, was den Songs einen viel reicheren harmonischen Klang und eine einzigartige Klangidentität verleiht.“ Die eindrucksvolle Energie zwischen den kontrastierenden Stimmen hebt das Hörerlebnis über die eindimensionale Atmosphäre des Gewohnten hinaus und lädt dazu ein, die Band auf ihrer turbulenten Reise zu begleiten, auf der sie die pure Präzision des Progressive Metal mit roher emotionaler Energie verbindet: „Wir versuchen, den Hörern vor dem Hintergrund einer virtuosen Klanglandschaft Einblicke zu geben, die den Geist für neue Ideen, Konzepte und inneres Wachstum öffnen. Manche Alben nehmen dich auf dieser Reise an die Hand – ‚Hush‘ nimmt dich mit auf eine introspektive Reise zu dir selbst.“
Und eines ist ganz klar: Dies ist nur der Beginn der eindrucksvollen Reise von The Mourning.