Die Leipziger Band FACTORY OF ART, die bereits seit 1990 besteht, bringen mit „Back To Life“ 2024 ihr drittes Studioalbum heraus. Mit den beiden Vorgängern „Grasp!!!“ (1996) und „The Tempter“ (2002), mit denen sie sehr gute Kritiken und einige Auszeichnungen einheimsen konnten, lagen sie gut im Rennen, bevor sie sich 2006 auflösten. Erst 2019 fand die Band dann mit neuer Besetzung wieder zusammen und löste sich wegen der Corona-Pandemie fast auch sofort wieder auf. Der Beharrlichkeit der Mitglieder ist es zu verdanken, dass dem nicht so war und nach mehr als 20 Jahren ein neues Werk erscheint.
Und gleich vorweg: „Back To Life“ birgt für mich persönlich mehr Schatten als Licht. Man hat sehr gute Songs am Start, wie zum Bsp. der Opener „Abysses“ der wirklich alles beinhaltet, was ich mir von der Band, in Kenntnis der beiden ersten Alben, erwarte. Auch „Silent Room“ (wenn man von den Drums einmal absieht), das durch hohe Geschwindigkeit ganz anders geartete „Decadence“ oder dem (nicht ganz) Titeltrack „Back To The Life“. Diese vier Songs fühlen sich für mich richtig an. Leider sind es nur vier von zehn Tracks, denn die anderen Songs beinhalten alle ein Element, dass ich bei vielen Progressive Metal, Power Metal, Symphonic Metal und auch bei vielen Female Fronted Bands, meistens mit Kopfschütteln, zur Kenntnis nehme. Gemeint sind die für mich unsäglichen Grunts.
Ich nehme Mal den zweiten Song „Burning Wings“ her. Das Intro des Songs erinnert mich etwas an Walgesänge. Der Wal mischt sich dann lautstark mit seinem Gerülpse in den Gesang ein und zerstört, für mich persönlich, einen wirklich ansonsten gelungenen Song. Auch bei „Blessing In Disguise“, der ersten Auskopplung inkl. Videoclip, konnte man die Grunzerei nicht lassen. Ganz schlimm wird es dann auch noch bei „The Truth“ für mich. Hier vereint sich die Gröhlerei mit den aufdringlichen Grunts zu nervenaufreibenden vier Minuten. Bei den übrigen Tracks mischt sich das Meerestier auch wieder ein.
Leider weiß ich bis dato nicht, warum Bands dieses unnötige Stilmittel im Gesang immer wieder einsetzen? Scheinbar glaubt man, dass dadurch die Musik härter wird. Nein liebe Bands, dem ist nicht so, für mich werden die Songs eher der Lächerlichkeit preisgegeben und es wirkt so als ob der Rest der Band, mit dem Sänger nicht so wirklich zufrieden wäre oder sie lieber doch Black Metal spielen möchten. Wer weiß schon, welche Intuition wirklich dahintersteckt?
Es wird sicherlich einige geben, die nicht meiner Meinung sind, aber mir persönlich vermiest es die Lust daran, mir das neue Album von ART OF FACTORY noch irgendwann einmal anzuhören. Schade eigentlich…
Tracklist „Back To Life“:
1. Abysses
2.Burning Wings
3.Blessing In Disguise
4.Silent Room
5.Walking To The Place I Love
6.Face Behind The Mask
7.Decadence
8.The Truth
9.Behind The Lights
10. Back To The Life
Gesamtspielzeit: 54:38
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