Eigentlich ist das Debüt von TOWER HILL bereits letzten Oktober erschienen, aber es hat bis jetzt gebraucht, um auf meinem Schreibtisch zu landen. Dann hör ich mal rein, ob sich die lange Wartezeit auch gelohnt hat…
2020 wurde TOWER HILL von Sänger R.F. Traynor als eine One-Man-Show in Kanada gegründet. Das erste Demo-Tape „Fighting Spirits“ ließ schon damals aufhorchen. Mittlerweile sind drei Jahre vergangen und die Band ist auf fünf Mitglieder aufgestockt worden. Also war es Zeit die erste Langrille zu produzieren.
„Deathstalker“ beinhaltet neun Songs die im Stile der Vorbilder von Traynor und Co aus den Boxen ballern. STORMWITCH, JUDAS PRIEST oder RIOT V sind allgegenwärtig, aber auch dem deutschen Stahl wird nicht nur mit dem Cover, dass von Andreas Marschall gestaltet wurde, gehuldigt. Man hört dem Album sehr viel teutonischen Härte an, wie zum Bsp. beim eröffnenden Titeltrack, der mich an RUNNING WILD erinnert. Darüber hinaus ist „Port Of Saints“ dem verstorbenen RUNNING WILD Gitarristen Majk Moti gewidmet.
„Antigone“ wiederum lassen Erinnerungen an frühe HELLOWEEN in mir aufkeimen. Auch lassen sich Parallelen zu ganz, ganz frühe BLIND GUARDIAN Songs ziehen. Um auf meine eingehende Frage zurückzukommen, ob sich das Album lohnt, kann ich nur sagen: Ja und nein – denn TOWER HILL erfinden den Old School Metal sicherlich nicht neu, aber sie haben ihre Vorbilder gut studiert und geben auf „Deathstalker“ (der Name bezieht sich auf einen argentinischen Trash-Fantasy Film aus dem Jahre 1983, in unserer Gegend als „Der Todesjäger“ bekannt) ordentlich Gas.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Gesang, vor allem wenn R.F. Traynor in die Kopfstimme wechselt. Das eher elektronisch klingende Schlagzeug, kann auch etwas nervig auf den einen oder anderen wirken. Der Spaßfaktor ist aber trotz alledem gegeben und TOWER HILL reihen sich in die Riege der neuen kanadischen Old School Härte wie SKULL FIST oder RIOT CITY ein. Man darf gespannt sein, was da noch kommen wird.
Tracklist „Deathstalker“:
1. Deathstalker
2. The Claw Is The Law
3. Fighting Spirits
4. Kings Who Die
5. In At The Death
6. All The Little Devils Are Proud Of Hell
7. How Am I
8. Antigone
9. Port Of Saints
Gesamtspielzeit: 44:23
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