Frischluft Open Air: WOLFMOTHER, THE PICTUREBOOKS @ Posthof, Linz (09.08.2024)

wolfmother live - linz


Die Wölfe sind los – oder besser gesagt, die Mutter der Wölfe. In Englisch klingt das dann doch besser: WOLFMOTHER aus dem fernen Australien verirrten sich auf ihrer Tour auch ins beschauliche Linz, um im Posthof auf der Frischluft-Bühne ihr Können darzubieten. Perfektes Sommerwetter, kombiniert mit einer gut gelaunten und bunt durchgemischten Menge, ergaben einen feinen und gemütlichen Abend mit der richtigen musikalischen Untermalung. Zu Beginn durfte das Duo THE PICTUREBOOKS aus Deutschland den Job als Anheizer übernehmen, und das gelang den beiden Herren ausgezeichnet.

Nachdem man sich vom Bassisten getrennt hatte, besteht die Band nur noch aus zwei Personen: Sänger Fynn Grabke, der auch an der Gitarre aktiv ist, und Drummer Philipp Mirtschink, der an seinem Schlagzeug keine Becken verwendet und so für einen etwas eigentümlichen Sound sorgt. Doch was ihm an Teilen am Schlagzeug fehlt, machte er mit ungeheurem Einsatz und enormer Spielfreude wett. Der Schweiß floss in Strömen, und er verbrannte wohl einige Kalorien. Musikalisch orientiert sich die Band irgendwo zwischen Indie-Rock und Garage-Rock mit einer großen Prise Humor.

Fynn plauderte viel zwischen den Songs und hatte sichtlich Freude daran, hier dabei zu sein. Auch wenn der Auftritt zum Mitwippen einlud, blieb mir eigentlich nur der letzte Song „Your Kiss Is Burning“ in Erinnerung. Auch wenn mir die Nummer vorher nicht bekannt war, wurde trotzdem energisch mitgesungen, denn der Refrain ging leicht ins Ohr und man wurde einfach mitgerissen. Nachdem noch ein paar Minuten übrig waren, wurde kurzerhand der Song „Cactus“ abgefeuert, ehe die beiden auch schon wieder von der Bühne verschwanden. Solide Leistung von THE PICTUREBOOKS, die versprachen, bald wieder nach Linz zu kommen.

wolfmother live - linz the picturebooks

Die Umbaupause fiel recht kurz aus, da ja bekanntlich um 22 Uhr schon wieder Schluss sein musste, um niemanden in der Nachbarschaft zu verärgern. So starteten Bandchef Andrew Stockdale und seine beiden Kollegen Bobby Poulton, seit gut sechs Jahren mit an Bord, und Hamish Rosser, der wieder dabei ist, pünktlich um halb neun ihre fulminante Show. Die Stimmung auf dem Gelände war von Beginn an großartig – kein Wunder, wenn man einen Blick durch die Menge warf und feststellte, wie viele WOLFMOTHER-Shirts die Leute trugen. Somit war alles angerichtet für einen gelungenen Auftritt: Das Bier floss in Strömen, die Band erwischte einen Spitzenabend, und die Stimme von Wuschelkopf Andrew war perfekt geölt. Songs wie „Rock’n’Roll Survivor“ oder „Gypsy Caravan“ wurden lautstark und textsicher von den Fans mitgesungen, und im Laufe des Abends wurde die Stimmung immer ausgelassener. Es wurde barfuß oder sogar ohne T-Shirt getanzt, während in den vorderen Reihen einige versuchten, Stage zu diven, was nur kurzzeitig funktionierte.

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Die Jungs von WOLFMOTHER haben ihren eigenen Stil aus Psychedelic-, Stoner- und Hard-Rock entwickelt, bei dem die akustischen Teile zwischendurch oft in die Länge gezogen werden und der Gesang oft nur eine untergeordnete Rolle spielt. So verliert man sich fast träumerisch in der Musik der Australier. Doch es geht auch schneller und härter, wie bei den beiden größten Hits in der fast 25-jährigen Bandgeschichte. „Woman“ und der Brecher „Joker & The Thief“ durften nicht fehlen und sorgten für totale Ekstase. Besonders der letztgenannte Song hat eine Power, die einen von der ersten Sekunde an mitreißt, und dürfte deshalb auch vielen außerhalb des Rockzirkus ein Begriff sein. So fand der Song den Weg in Filme wie „Jackass“ oder „Hangover“ und sogar in die US-amerikanische Profieishockeyliga NHL, wo ihn einige Vereine nutzen, um die Fans zu motivieren.

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Doch was wäre ein Konzert ohne die alten Helden zu huldigen? Diesmal wurden die Legenden von LED ZEPPELIN mit einer psychedelischen Version von „Rock And Roll“ geehrt, was viel Sinn machte, da man immer wieder Parallelen zu den Urvätern ziehen konnte.

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Setlist WOLFMOTHER:
Dimension
Rock Out
Woman
White Unicorn
Apple Tree
California Queen
Vagabond
Pyramid
Victorious
Gypsy Caravan
New Moon Rising
Rock’n’Roll Survivor
Colossal
Joker & The Thief
Stay A Little Longer
Whole Lotta Rosie
Rock And Roll
Love Train


So brach die Dunkelheit herein, und die Zeit verflog viel zu schnell. Die Band ließ sich zu einer kurzen Zugabe überreden, ehe der Spuk auch schon wieder vorbei war. Die Mutter der Wölfe dürfte somit nicht nur Insidern ein Begriff sein, sondern konnte alte wie auch neue Anhänger vollauf begeistern. Bitte bald wieder.

 

(Fotos: Maxomer)

 


Band-Links:
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