Irgendwie haben es BEWITCHER mit ihrem Vorgängeralbum „Cursed Be Thy Kingdom“ geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Am Gesang lag es sicher nicht, aber was die drei Musiker aus Portland, Oregon, instrumental abgeliefert haben, brachte ihnen eine glatte 10 ein.
Mit ihrem vierten Studioalbum Spell Shock bleibt sich das Trio treu: Es gibt gnadenlos harte Riffs, wie zum Beispiel beim Opener und dem Titeltrack. Gekonnte Soli lassen den Hörer zusätzlich aufhorchen, etwa beim Song „Dystopic Demonolatary“. Am Gesang hat sich natürlich auch nichts geändert; die raue Stimme von Mateo von Bewitcher legt über die neun Songs eine unheilvolle Atmosphäre. Passend, denn BEWITCHER bezeichnen ihre Musik selbst als „Satanic Speed Metal“. Das Instrumentalstück „Pagan Shadows“ sticht heraus – nicht nur durch den fehlenden Gesang, sondern auch durch seine Country-Lagerfeuer-Stimmung. Hier hätte ich mir die Vermischung mit dem rauen Gesang fast gewünscht. BEWITCHER liefern danach aber mit „Ride Of The Ironfox“ und einem weiteren hervorragenden Instrumentalteil ab der Mitte des Songs einen schönen Ausklang für das Album.
BEWITCHER sind ihrem Stil, der sich wie eine Zusammenarbeit von VENOM, EXCITER und MOTÖRHEAD anfühlt, mehr als treu geblieben. Die größte Veränderung gibt es bei den Pseudonymen der Bandmitglieder – hier hat man sich entschieden, die ehemals elendslangen Namen deutlich zu kürzen.
Persönlich muss ich sagen, dass mich der Vorgänger mehr überzeugt hat. Dennoch ist ein starkes Album entstanden, bei dem sicher nicht nur die Lucy, sondern auch der Luzi teuflisch abgehen wird.
Tracklist „Cursed By Thy Kingdom“:
1. Starfire Maelstrom
2. Lavish Desecration
3. Spell Shock
4. Out Against the Law
5. Dystopic Demonolatry
6. Seasons of Foul Harvest
7. We Die in Dust
8. The Harem Conspiracy
9. Pagan Shadows
10. Ride of the Ironfox
Gesamtspielzeit: 40:26