The Last Will And Testament
(Progressive Death Metal)
Label: Reigning Phoenix Music
Format: (LP)
Release: 22.11.2024
Es klingt unglaublich, aber seit dem Debüt-Album von OPETH sind schon fast drei Jahrzehnte vergangen und seither gab es viele weitere Veröffentlichungen ebenso wie mitreißende Live-Konzerte. In den letzten Jahren war es jedoch sehr ruhig um die Truppe, aber nun ist es so weit, dass es mit „The Last Will And Testament“ endlich wieder ein Lebenszeichen der Schweden gibt.
Man kennt OPETH ja dafür, dass sie in ihren Songs knallharte und melodische Parts miteinander verbinden, und genau das bekommt man bereits im Opener „§1“ zu hören. Auf einen sanften Beginn folgen druckvolle Klänge mit heftigen Growls, jedoch ist das Ende ähnlich dem Anfang gehalten. Diese Rhythmuswechsel können auch sehr abrupt erfolgen, wie bei „§2“, das auch in gesanglicher Hinsicht ein breites Spektrum aus Erzählstimme, cleanen und harshen Vocals enthält und stellenweise etwas herausfordernd ist. Musikalisch fühlt man sich öfter an die Vergangenheit erinnert, das eindringliche Gitarrenspiel, das den besonderen Touch von OPETH ausmacht. Besonders am Beginn von „§3“ fühlt man sich an alte Zeiten erinnert, auch wenn das Stück neu ist. Hier dominiert auch der Klargesang und trotz einiger härterer Momente ist es doch ein vergleichsweise softer Track. Auch danach wird viel mit verschiedenen Klangerlebnissen experimentiert, wobei diese meist gut ineinander übergehen. Wie immer wird dem virtuosen Gitarrenspiel sehr viel Platz eingeräumt, was vor allem bei „§6“ heraussticht. Auf das etwas orientalisch angehauchte „§7“ folgt der Abschlusstrack „A Story Never Told“, eine Ballade mit Klavierbegleitung, sodass man auf friedvolle Art und Weise in die Realität entlassen wird.
Man fragt sich, was die etwas seltsam anmutende Tracklist auf „The Last Will And Testament“ zu bedeuten hat, nachdem man sich ausschließlich auf Paragraphen beschränkt, abgesehen vom letzten Titel. Aber so etwas soll ja bei Testamenten vorkommen und dürfte nicht auf Ideenlosigkeit zurückzuführen sein. Nachdem den Schweden von den Fans der ersten Stunde zwischendurch vorgeworfen wurde, dass sie viel zu soft geworden sind, dürften diese mit dem neuen Werk wieder viel Freude haben, da sich doch sehr viel Härte darauf findet. Dennoch muss man feststellen, dass dem Progressiven und teilweise heftigen Rhythmuswechseln sehr viel Platz eingeräumt wurde, was vielleicht nicht für alle Ohren geeignet ist. Aber das wollte die Gruppe ja in der Vergangenheit nicht und so erfüllt diese Platte definitiv die Erwartungen der Fans.
Tracklist „The Last Will And Testament“:
1. §1
2. §2
3. §3
4. §4
5. §5
6. §6
7. §7
8. A Story Never Told
Gesamtspielzeit: 50:57
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