Пророк Илия / Prorok Ilja
(Black Metal)
Label: Napalm Records
Format: (LP)
Release: 03.01.2025
Endlich ist das Verwirrspiel rund um die Polen BATUSHKA vorbei, und statt zwei Bands mit diesem Namen führt nun eine unter dem Namen PATRIARKH die musikalische Reise fort – eine Entwicklung, die ich persönlich sehr begrüße. Das erste Album unter dem neuen Banner trägt den Titel „Пророк Илия / Prorok Ilja“ und widmet sich der Geschichte von Eliasz Klimowicz, dem Anführer und Propheten der orthodoxen Grzybowska-Sekte, die bis in die 1960er Jahre aktiv war.
Das Album eröffnet mit Balalaika-Klängen, kombiniert mit hymnischem Hintergrundgesang und einer gesprochenen Stimme, bevor es druckvoller, aber dennoch sehr rhythmisch weitergeht. Epische Chöre dominieren den Klang, die stellenweise von tiefen Growls ergänzt werden. Die Atmosphäre ist durchwegs düster und intensiv, wie etwa beim relativ langsamen „Вершалин III / Wierszalin III“, das stark von sakral anmutenden Gesängen geprägt ist. Auch der nächste Track beginnt eher gemächlich, nimmt jedoch im Verlauf an Fahrt auf.
Mit „Вершалин V / Wierszalin V“ liefert PATRIARKH den ersten wirklich kompromisslos harten Song auf der Platte, in dem hämmernde Drums, messerscharfe Riffs und tiefes Growling das Klangbild dominieren. Trotz der sanften Hintergrundgesänge bleibt das bedrohliche Flair unverändert. „Вершалин VI / Wierszalin VI“ überzeugt durch einnehmenden Gesang, der urtümlich und authentisch wirkt, während die musikalische Untermalung eine volksliedhafte Note trägt. Es folgen weitere harte Klangwelten, die jedoch nie auf hymnische Vocals als atmosphärische Ergänzung verzichten. Der abschließende Track, „Вершалин VIII / Wierszalin VIII“, vereint sowohl kraftvolle als auch sanfte Elemente und bietet somit einen gelungenen Überblick über das zuvor Gehörte – ein perfekter Anspieltipp.
Mit „Пророк Илия / Prorok Ilja“ schlagen PATRIARKH einige neue Wege ein, was gut zum neuen Namen passt. Der Fokus liegt weniger auf reiner Durchschlagskraft und stattdessen mehr auf einer mystischen, atmosphärischen Ausgestaltung. Zwar bleiben die harten Black-Metal-Töne erhalten, treten jedoch etwas in den Hintergrund. Insgesamt ergibt sich ein stimmiges Gesamtwerk, das die meisten Fans trotz oder gerade wegen der neuen Ausrichtung überzeugen dürfte.
Tracklist „Пророк Илия / Prorok Ilja“:
1. Вершалин I / Wierszalin I
2. Вершалин II / Wierszalin II
3. Вершалин III / Wierszalin III
4. Вершалин IV / Wierszalin IV
5. Вершалин V / Wierszalin V
6. Вершалин VI / Wierszalin VI
7. Вершалин VII / Wierszalin VII
8. Вершалин VIII / Wierszalin VIII
Gesamtspielzeit: 40:26
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