The Eternal Sleep
(Death Metal)
Label: Hammerheart Records
Format: (LP)
Release: 07.03.2025
Debütalben sind so eine Sache und oft mit Vorsicht zu genießen. Man neigt dazu Bands besser zu bewerten als es eigentlich angebracht wäre und zu hoffen, dass der Nachfolger eher den Wünschen entsprechen wird. Und dann gibt es jene Debüts, die einem eine vorher unbekannte Band präsentieren und jene gleich in den persönlichen Ranglisten ganz nach oben katapultieren. Dieser seltene Fall tritt bei IMPURTIY und dem Erstlingswerk „The Eternal Sleep“ ein. Fans des ursprünglichen schwedischen Death Metals bekommen hier eines der besten Alben der letzten Jahre, vielleicht sogar der letzten zwei Jahrzehnte, geboten und man kann sich nur auf die glänzende Zukunft der jungen Truppe freuen.
Was bekommt man geboten? Kurz gesagt eine Oldschool Melange zwischen DISMEMBER, GRAVE, CARNAGE und ganz viel ENTOMBED. Man kann sich fragen was dann daran so besonders ist. All das ist in einer nostalgischen Perfektion ausgearbeitet, die sich sehr stark an den Vorbildern orientiert aber immer einen eigenen Touch und etwas Moderne miteinarbeitet. Was dieses Album aber wirklich in den Olymp hebt ist eine Produktion, die für diesen Stil nah an der Perfektion ist. Die Altmeister Tomas Skogsberg in den Sunlight Studios und Legende Dan Swanö im Mastering erschaffen für „The Eternal Sleep“ ein komplett neues Level an Klang. Der Sound strotzt vor roher Nostalgie und ist trotzdem dermaßen satt und drückend, dass die Eingeweide tanzen.
Über 10 Songs huldigen IMPURTIY dem Oldschool Elchtod. „Denial Of Clarity” beginnt mit kurzen verzerrten Fragmenten und geht über in pure Raserei. Hm-2 Gitarrensound par excellence mit den typischen Wechseln zwischen Mid-tempo Passagen und angezogener Geschwindigkeit prägen den Opener. So geht es auch in „Tribute To Creation“ weiter. Der Mittelteil weiß aber zu überraschen.
Es kommt durch Keyboards unterstützt durch fast jazziges Schlagzeugspiel dunkle Atmosphäre auf, bevor es nach einem Break wieder ans Eingemachte geht. Die erste Singe „Ancient Remains” ist ein kurzer und knackiger Death Metal Brecher mit einem fantastischen melodischen Lead Riff. „Life Of Horrors” stellt ein absolutes Highlight des Albums dar, hier wird ein punkiges Riff wird von der mächtigen Double Bass geschluckt. Der Song klingt unglaublich nach ENTOMBED und wirkt wie eine Hommage an den leider viel zu früh verstorbenen LG Petrov. Es groovt an allen Ecken und Enden und mit einem Solo faded der Song dann aus. Wie üblich gibt es als Albumteiler mit „Lament To The Lost One“ ein kurzes akustisches Interlude. Es eigenet sich, um kurz Luft zu holen und sich neu zu sammeln. Denn die rasende Sause geht gleich weiter. „Pilgrimage To Utumno“ ist als Mid-tempo Brecher ein weiteres Highlight.
Der Sound hat eine wahnsinnige Tiefe und lässt einem die Nackenhaare aufstehen. Ein herrlicher Groove lädt zum Headbangen ein bevor ein Tremolo Riff das Tempo bricht und einen Stilwechsel einläutet. Ungewöhnlich in dem Song ist ein unerwartetes Bassintro nach einem Break. Der Song zeigt, dass trotz des jungen Alters IMPURITY das Songwriting wahrlich beherrschen. „Rectifying Pieces“, „Mourningside“ und „The Eternal Sleep“ sind tolle Oldschool Banger, die keine Wünsche offen lassen. “Hymn Of An Afterlife“ schließt dann als weiteres Akustikstück dieses Meisterwerk von einem Album ab, lädt zum Rekapitulieren ein bevor man gleich wieder auf Play drückt und von vorne beginnt.
Das Fazit ist recht einfach: Selten hat schwedischer Oldschool Death Metal so zeitgemäß geklungen. Es stellt sich die Frage, ob man nach 18 Jahren die wieder angekündigten ENTOMBED wirklich noch braucht. Denn ein neuer König hat den Thron bereits eingenommen.
Autor: Michael
Tracklist „The Eternal Sleep“:
1. Denial Of Clarity
2. Tribute To Creation
3. Ancient Remains
4. Life Of Horrors
5. Lament To The Lost One
6. Pilgrimage To Utumno
7. Rectifying Pieces
8. Mourningside
9. The Eternal Sleep
10. Hymn Of An Afterlife
Gesamtspielzeit: 37:27
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