Schon wieder Dänemark. Schon wieder eine Underground Band aus Skandinavien, die ein Debütalbum auf den Markt wirft, dass sich wahrlich gewaschen hat. ROHAN wirken mit „Suffering With A Smile“ auf den ersten Blick nicht unbedingt ansprechend. Ein furchtbares Cover Artwork, so ehrlich muss man sein, und ein Name der eine Band eher im Sog von „Der Herr der Ringe“ und Mittelalter/Power Metal vermuten lassen würde. Doch weit gefehlt. Hier fliegt einem der Death Metal, der klingt wie aus den tiefsten Sümpfen Floridas, nur so um die Ohren. Man muss aber durchhalten. Der Opener „Waste of Life“ beginnt mit … Regentropfen und man fragt sich noch, wo man hier gelandet ist. Es folgt ein Basslick, ein Riff, Drums und ein Schrei und dann eine Spoken Words Einlage. In der Mitte angekommen, hämmern dann plötzlich ein Blastbeat und Death Metal Gegrunze einen Blackened-Death Song ins Gehirn. Dieser Beginn ist etwas ungewöhnlich und schwierig, um ehrlich zu sein.
„Fallacy“ eröffnet dann so wirklich als schwerer basslastiger Death Metal Song mit einem tollen Riff ein gelungenes Debütalbum. „Despised“ ist ein Song, der sich an technischer Raffinesse weidet und sich beim Tempo manchmal fast überschlägt. Tempo ist überhaupt ein Stilmerkmal von ROHAN und rückt gewisse Teile von Songs in eine Core Ecke („Individual Sanity“). Tracks wie „Suffering with a Smile” oder „Demonized“ hingegen sind eine Verbeugung vor dem traditionellen US Death Metal. Hart und kompromisslos mit ungeheurem Tempo geht es hier nach vorne und das Gegrunze erinnert manchmal an Glen Benton von DEICIDE oder an die amerikanischen Ikonen von IMMOLATION.
Gerade in „Demonized“ ist aber eine ungeheure Dynamik und ein fantastischer Groove enthalten. Überhaupt muss die technische Qualität erwähnt werden. Thomas Berg ist ein herausragender Musiker und macht in der Verbindung seines Könnens mit der rasenden Geschwindigkeit Parallelen zu den Größen von MALEVOLANT CREATION sichtbar. „Global War“ und „Sacrificed the Lies“ entfesseln ein unglaubliches Tempo und kommen damit in Grindcore Gefilde, bevor tolle kantige Riffs die Songs wieder in den Death Metal zurückholen.
Alles in allem ein sehr hörenswertes Ein-Mann-Projekt aus der Hauptstadt Dänemarks, das auch Live mit Sicherheit viel Spaß und fliegende Körper bringen wird. Der vorletzte Song ist hier Programm: „Dominate The Weak“.
Autor: Michael
Tracklist „Suffering With A Smile“:
1. Waste Of Life
2. Fallacy
3. Despised
4. Individual Sanity
5. Suffering With A Smile
6. Global War
7. Demonized
8. Sacrificed The Lies
9. Never Came Back
10. Dominate The Weak
Gesamtspielzeit: 38:58
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