caliban - back from hell
CALIBAN
Back From Hell
(Metalcore)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 24.04.2025


Es geht darum, sich seinen tiefsten Ängsten zu stellen und auf der anderen Seite gestärkt daraus hervorzugehen. […] sich aus der Dunkelheit zu erheben, sich aus dem tiefsten Tal zurück zu kämpfen und sich zu weigern, eine Niederlage zu akzeptieren

Wenn ich an deutschen Metalcore mit Melo-Death Wurzeln denke, mögen zwar CALIBAN nicht meine erste Wahl sein, doch die Herren gehören definitiv zur oberen Riege und konnten trotz manch auf und ab eine große Fanbase aufbauen und über die Jahre beweisen, dass dies auch zu Recht passiert ist. Nun melden sich die Herrschaften, angeführt nach wie vor von Andreas Dörner und Marc Görtz, die trotz wechselnden LineUps das Ruder weiterhin fest im Griff haben, zurück und bieten mit 13 Werk einen weiteren Schritt nach vorne, aber auch einen Blick in die Vergangenheit.

Das Album ist vollgepackt mit Ideen, Einflüssen und Hitkandidaten. Man mag vielleicht meinen, dass das zunächst klingt wie nichts Halbes und nichts Ganzes, doch da straft man den Fan Lügen.

Doch von vorne. CALIBAN zeigen hier ihre bekannten Trademarks, arbeiten sich aber auch an allen möglichen Genreklischees ab. Dicke Effekte über den Gesang, Breakdowns am laufenden Band, etwas Donwbeat, viele Synthies und Effekte und viel Effekthascherei im Genrellen. Letztere wirkt manchmal überladen und etwas ziellos. Und dennoch zeigt sich „Back From Hell“ als kleine Wundertüte mit vielen Überraschungen, Experimenten und Hitkandidaten. Nicht jede Idee geht auf, doch der Mut lohnt sich und es bleibt spannend.

Egal, ob der infernal klingende Opener „Guilt Trip“ mit dem man lyrisch an das Album „Hello To Tragedy“ gemahnt, das vertrackte und wütende „I Was A Happy Kid Once“ oder das überaus hymnische „Insomnia“, CALIBAN haben ihre Instrumente im Griff und bieten allerlei spannende Details. Auch das deutschsprachige „Alte Seele“, weiß ob seiner kantigeren Schlagseite zu überzeugen und steht dem letzten Werk von CALLEJON kaum in etwas nach, jedoch verzettelt man sich mit dem Rap-Flair ausgestatteten „Till Death Do Us Part“ etwas und „Echoes“ weiß am Ende auch nichts mehr Neues zu bieten, doch der Weg dahin macht Spaß und reißt nur selten raus.

Was Amis schon lange machen, wird in Deutschland auch immer wichtiger. Und so luden sich auch die Essener so manch Feature ein. Da mischen Mitglieder von FIT FOR AN AUTOPSY ebenso gekonnt wie THE BROWNING oder MENTAL CRUELTY mit. Dadurch bekommt das Album noch mehr Compilation-Charme, da sich die Tracks teilweise noch mehr vom eigentlichen Schaffen der Band abheben. Die Gastsänger wären aber gar nicht unbedingt nötig gewesen, denn Andreas hat seine Stimme sowohl im cleanen als auch harschen Bereich nach wie vor bestens im Griff und man spielt auch nicht gerade wenig mit spannenden mehrstimmigen Parts.

Am Ende bleibt alles Geschmackssache. CALIBAN liefern hier ein ambitioniertes, aber manchmal auch überladenes und wenig konsistentes Album ab, das aber so manch Hit und Live-Kracher parat hält, die Fans auf jeden Fall bei der Stange halten werden. Auch wenn nichts alles so funktioniert, wie erhofft, so erfreut man sich über ein mutiges Album, denn auf Nummer Sicher gehen kann ja bekanntlich jeder.


Tracklist „Back From Hell“:
1. Resurgence (Intro)
2. Guilt Trip
3. I Was a Happy Kid Once
4. Back from Hell
5. Insomnia
6. Dear Suffering
7. Alte Seele
8. Overdrive
9. Infection
10. Glass Cage
11. Solace in Suffer
12. Till Death Do Us Part
13. Echoes
Gesamtspielzeit: 41:29


Band Links

Caliban - back from hell Caliban Caliban


 

caliban - back from hell
CALIBAN – Back From Hell
LineUp:
Andreas Dörner (Vocals )
Marc Görtz (Guitars)
Denis Schmidt (Guitars)
Iain Duncan (Bass)
Patrick Grün (Drums)
Guest:
Jonny McBee (THE BROWNING)
Lukas Nicolai (MENTAL CRUELTY)
Joe Bad (FFAA)
7.5
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