Hex
(Alternative Rock | Post-Grunge)
Label: Spinefarm Records
Format: (LP)
Release: 09.05.2025
Die Zeit vergeht rasend schnell, und kaum wo so beiläufig wie in der Musikindustrie. So ist „Hex“ bereits das vierte Album der amerikanischen Post-Grunge/Alternative Band BLACK MAP.
Gegründet als Ausweichprojekt dreier Musiker deren Hauptbands (u.a. FAR und DREDG) sich in einer Auszeit befinden, kann man inzwischen mit Sicherheit davon ausgehen, dass aus dem Zeitvertreib mehr geworden ist, als sich so mancher Fan vor über 10 Jahren erhofft hatte. Viele Musikliebhaber*innen wünschen sich seit damals nichts mehr als endlich neue Musik der grenzgenialen Prog-Rocker DREDG zu hören. Und man sollte die Hoffnung darauf nie aufgeben.
Bis dahin ist der Zeitvertreib mit „Hex“ aber mehr als nur eine unangenehme Aufgabe, so fair muss man sein. Einen Fehler sollte man von Beginn weg vermeiden, aber das ist seit dem Debüt „…And We Explode“ klar. BLACK MAP sind nicht DREDG und klingen nur in Nuancen danach. Mark Engles ist an der Gitarre, genauso wie seine beiden Kollegen, deutlich radiotauglicher als in den jeweiligen Hauptbands, aber auf ihre Art und Weise nicht minder zwingend. Die beiden Vorabsingles „Disintegrate“ sowie „Hex (Come Get It)“ eröffnen das Album richtig stark. Vor allem der Opener hat einen herrlichen Post-Rock Touch und erinnert an die fantastischen THRICE. Luftig rockende Gitarren treiben den Song an und spielen Flanagans Stimme immer wieder Bälle zu. Der Refrain ist definitiv arenatauglich und schreit danach eine Mitsinghymne zu werden.
Im Titeltrack scheint an der Gitarre zum ersten Mal leise DREDG durch, während sich auch hier der Refrain in fantastische Höhen schraubt. Hier könnte man fast Gavin Hayes am Mikro heraushören. Tolles und stingentes Songwriting zieht sich durch das gesamte Album, welches überhaupt wieder etwas mehr Kante zeigt als der Vorgänger „Melodoria“. Überhaupt muss man BLACK MAP zugestehen, dass sich die Hooks auf „Hex“ auf einem herausragenden Niveau befinden und die Steigerung hin zu den Refrains in jedem der neun Songs wunderbar funktioniert.
Die Amerikaner haben ganz klar ihre Formel gefunden, der sie zielstrebig folgen und so ein wunderbares homogenes Album hinstellen konnten. Man kann mit Sicherheit darüber debattieren, ob eine Spielzeit von knapp 32 Minuten nicht gar knapp ist, aber die Wahrheit ist, dass dies auf „Hex“ perfekt passt. Das Album wirkt nicht zu kurz, sondern einfach richtig in der Länge.
Der Sound ist super ausbalanciert und hat, sicher durch den Einfluss von Mark Engles und wie in seiner Hauptband DREDG, die Wirkung, als ob eine viel größere Band spielen würde und nicht nur ein Trio. Das ist eine Besonderheit, die allen Alben von BLACK MAP eigen ist und sie aus dem Pool von Post-Bands definitiv heraushebt. Dem Album fehlen Über-Hits, aber am Ende des Tages tun wir ja alle nur das eine: wir warten auf die Rückkehr von DREDG. Bis dahin kann man „Hex“ auf Repeat stellen.
Tracklist „Hex“:
1. Disintegrate
2. Hex (Come Get It)
3. Badlands
4. Little Undead
5. Burning Satellite
6. Tethered
7. Oblivion Season
8. Price To Fix It
9. Fake Your Own Life
Gesamtspielzeit: 31:56
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