Schmier hält die deutsche Thrash Metal Fahne mit DESTRUCTION seit über 40 Jahren hoch und weiß trotz einigen Besetzungswechsel – oder vielleicht gerade deswegen – wie man auch im Jahr 2025 noch halbwegs frischen Wind in das vermeintlich angestaubte Genre bringt.
Gemeinsam mit den Riffmeistern Damir Eskic und Martin Furia und Drum-Meister Randy Black, die allesamt erst zwischen 2018 und 2021 erst zur Band stießen, gibt es mit dem nun 16. Studioalbum gekonnt, direkt, aber auch kreativ auf’s sogenannte Fressbrett. Das fängt schon mit der neuen, schlicht „Destruction“ betitelten, Bandhymne an. Das Teil ballert in besrtem Sound, den V.O. Pulver, der mit Schmier ja bei PÄNZER zusammengearbeitet hat, aus den Boxen und bietet DESTRUCTION in Reinkultur. Das Ganze jedoch mit frisch und ungezwungen tönender Spielfreude.
Da haben nämlich die beiden mittlerweile perfekt eingespielten Gitarristen, die es zwar Old-School lieben, aber auch zeitgemäß arbeiten, echten Lob verdient. Neben traditioneller Thrasharbeit im Geiste der Teutonic Big-4, sowie so manch Ausflug in die Staaten und ein paar dezent moderneren Einflüssen, gibt es nämlich auch so einiges an guter alter Heavy Metal Schule. So bleiben die Riffsalven stets spannend, werden von kreativen aber passenden wie knackigen Soli ergänzt und sind somit der Star des Albums. Aber auch Schmier und Randy haben die Rhythmik perfekt im Griff. Der Bandboss traut sich aber ebenfalls weiter in die Vergangenheit und haut so manch hohen Scream mit leichtem Hall raus und erwähnt dabei wahrscheinlich nicht zufällig den All-Time Klassiker „Curse Of The Gods“ und weitere nostalgische Schlagworte.
It felt like a crime, setting the world ablaze
An invincible force, ruthless and wild
No remorse – Born exiled
Apropos Abwechslung. Neben flottem Geballer sorgt das Old-School Riffing auch gerne mal für fetten Groove, wie im gedrosselteren „Scumbag Human Race“ oder dem düster-schwermütigen „A.N.G.S.T.“, das generell experimenteller daherkommt. Doch Highspeed Freaks kommen mit Krachern der Marke „No Kings – No Masters“, welches sicher Einzug in die Live-Setlist finden wird oder „Evil Never Sleeps“, dass sich mit seinen melodischen Leads und dem hymnischen Refrain wunderbar ins Ohr frisst, auf ihre Kosten. Letzteres liegt daran, dass man auch eine Dame in den Backings eingebaut hat. Abgerundet wird durch ein echt gelungenes ACCEPT Cover, das schon Titel her perfekt zu DESTRUCTION passt und so knallt „Fast As A Shark“ hier heavy wie nie.
Lyrisch tobt sich der Meister auch wieder gekonnt aus und spricht über menschliche Abgründe wie Gier, Abrechnung mit den Fehlern der Menschheit, aber auch dem unbewussten Einfluss von Technologien. Somit wurde alles, was DESTRUCTION ausmacht erfüllt und noch etwas mehr. „Birth Of Malice“ zeigt, dass die Deutschen auch nach vier Dekaden immer noch etwas zu sagen haben und liefern das wohl stärkste Album seit vielen Jahren.
Tracklist „Birth Of Malice“:
1. Birth Of Malice
2. Destruction
3. Cyber Warfare
4. No Kings – No Masters
5. Scumbag Human Race
6. God Of Gore
7. A.N.G.S.T.
8. Dealer Of Death
9. Evil Never Sleeps
10. Chains Of Sorrow
11. Greed
12. Fast As A Shark (ACCEPT)
Gesamtspielzeit: 42:14
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