STRUCTURE – Heritage
STRUCTURE
Heritage
(Death Doom)

 


Label: Ardua Music
Format: (LP)

Release: 28.03.2025


Man könnte es sich einfach machen. „Heritage“ ist das beste Death Doom Album seit „Mirror Reaper“ der großartigen BELL WITCH in 2017. Punkt.

Was uns das Ein-Mann Projekt STRUCTURE hier präsentieren ist nichts weniger als exzeptionell und großartig. Und es kommt unerwartet. Nicht in dem Sinne, dass man von Mastermind Bram Bijlhout (ex-OFFICIUM TRISTE) wenig erwartet hätte. Aber weder war bekannt, dass nach der selbstbenannten EP vor drei Jahren ein Album zu erwarten ist, noch wie gut es sein würde.

Der Opener „Will I Deserve It” ist der beste Death Doom Song, der seit langem geschrieben wurde. Solche Superlative sind schwierig und eigentlich zu vermeiden. Aber der Track hat einfach alles, was Lieberhaber des Stils sich erträumen. Er beginnt kaum hörbar, bevor die Welt über einem zusammenbricht. Die Tiefe und Wucht der Gitarren schlägt von einer Sekunde zur nächsten dermaßen in den Magen, dass man kaum weiß was einem gerade passiert. Das Growling von Pim Blankenstein gurgelt in kaum vorstellbaren Tiefen und setzt in Sachen Tristesse und fast erschlagender Traurigkeit weitere Maßstäbe.

„Heritage“ ist ein sehr persönliches Album und Bijlhout verarbeitet darin Familie, Verlust und das sich Auseinandersetzen mit dem eigenen Sein und Lebensweg. Diese Verbindung zur eigenen Geschichte merkt man dem Songwriting an. Jeder Song ist voller Melancholie und vertonter Angst vor der Vergänglichkeit des Lebens. Das Riffing ist schwer und erdrückt den Hörer mit seiner Traurigkeit. Es strotzt jedoch auch vor Melodien und herausragenden Leads. Das Besondere an „Heritage“ ist dieses Gefühl des Persönlichen und der absoluten Nicht-Konstruiertheit im Songwriting. Zu erwähnen ist unbedingt der bombastische Sound. Das Mixing von Bijlhout selbst, sowie das Mastering von J.B. Van Der Wal, dem Bassisten von DOOL, sind auf den Punkt.

Die Tracks bewegen sich fast durchgehend um die acht Minuten Marke herum. Die Länge ist unerwartet kein Hindernis. Man wünschte manchmal die Songs würden noch weitergehen. „What We Have Lost“ und „Long Before Me“ sind gar zum Teil in Funeral Gefilden angesiedelt, bevor das Tempo sie wieder in den Death Doom zurückholt. „The Sadness of Everyday Life” überrascht mit einem genialen Break und rockigem Riff kombiniert mit tollem Gitarrenlead. Der Titeltrack ist nochmals eine Erfahrung für sich. Langsame cleane Gitarrentöne eröffnen eine positive Stimmung. Auch mit den einsetzenden verzerrten Leads ist „Heritage“ weniger brachial als der Rest. Die Lyrics drehen sich um Erinnerungen an die Familie und folgenden Verlust und die Melodien dazu liefern immer wieder die Bilder im Kopf.

„Heritage“ ist als gesamtes Album eine unbedingte Hörempfehlung und eine Erfahrung, die man unbedingt machen sollte.

Autor: Michael Wimmer


Tracklist „Heritage“:
1. The Water Remains
2. Eden Unfolded
3. The Maze
4. No Peace Among Men
5. Fading
6. Upright In Nothing
7. Walking At The Edge Of Death
Gesamtspielzeit: 50:06

 


Band-Links:

Structure -heritage

 

 

 


STRUCTURE – Heritage
STRUCTURE – Heritage
LineUp:
Pim Blankenstein (Vocals)
Bram Bijlhout (Guitars, Bass, Keyboards)
Dirk Bruinenberg (Drums)
9
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