In Horror, Reborn
(Death Metal)
Label: Redefining Darkness
Format: (LP)
Release: 25.04.2025
Guter Old-School Death Metal aus Europa muss nicht immer aus Skandinavien kommen. Das vielbeachtete Debüt „Blood Red Tentacle“ von DISFUNERAL brachte vor drei Jahren Frankreich wieder zurück auf die Todesmetall-Landkarte und machte klar, dass neben GOJIRA ein sehr wohl vibrierender Underground in dem großen Land existiert. Nun sind sie mit ihrem Zweitwerk „In Horror, Reborn“ wieder zurück.
Der Einstieg in „Catacomb Dwellers“ ist auch gleich äußert vielversprechend. Der Song beginnt als langsame Walze und steigert sich in ein tolles grooviges Riff mit dem Fahrt aufgenommen wird. Vor allem die Gitarrenarbeit ist sehr punkig angehaucht und die Liebe zu alten ENTOMBED allgegenwärtig. Die Mid-tempo Passagen in den Strophen sind unverkennbar schwedisch angehaucht und machen wahnsinnig Spaß.
Im folgenden „Tombs Vomiting The Dead” wird dann das Tempo deutlich angezogen und die Fahrt geht weiter durch skandinavische Lande. Der Song groovt amtlich und sollte live viel Bewegung vor der Bühne erzeugen können. In „Ripped From Within” stellen DISFUNERAL den Crust-Punk Vibe in den Vordergrund. Die durch Breaks eingeleiteten doomigen Passagen stehen in einem tollen Kontrast zur schnellen rockigen Gitarrenarbeit in den Strophen. Nur die komplett daneben produzierten Becken sind irritierend. Wer auch immer hier im Mix dieses nervige stets wiederkehrende Geräusch übersehen hat, sollte sich selbst hinterfragen, denn es nimmt teilweise echt einiges an Fokus vom Rest des Songs. „Crypt Of Demented” ist die Verbeugung der Franzosen vor ihrem zweiten großen Einfluss aus den USA.
AUTOPSY sind erkennbare Ideengeber für DISFUNERAL und nehmen ab Mitte des Albums auch immer mehr Platz in deren Songwriting ein. Allein das lyrische Themenkonzept von Horror und Gore fischt in den sumpfigen und trüben Wassern der Legenden aus Kalifornien. Auch soundtechnisch geht der Weg von DISFUNERAL nun klar in deren Richtung.
Mit der zweiten Hälfte von „In Horror, Reborn“ beginnen die Schattenseiten immer sichtbarer zu werden. Kaum noch Höhepunkte geben den Songs eine eigene Charakteristik und es schwimmt alles so dahin. Ist ein Track vorbei kann man sich nach einigen Minuten kaum noch daran erinnern. Das alles macht das Album mit Sicherheit nicht schlecht, aber lässt es auch nicht gerade zum Höhepunkt werden.
„In Horror, Reborn“ ist ein wirklich unterhaltsames Zweitwerk, das für DISFUNERAL definitiv noch Luft nach oben lässt. Für Fans der oben genannten Bands, oder wenn es etwas moderner sein soll von NECROT, kann unbedingt eine Hörempfehlung ausgesprochen werden.
Tracklist „In Horror, Reborn“:
1. Catacomb Dwellers
2. Tombs Vomiting The Dead
3. Ripped From Within
4. Crypt Of Demented
5. Extremity In Morbidity
6. Dark Ages Ritual
7. Blessed By Decay
8. In Horror, Reborn
9. Call From The Void
Gesamtspielzeit: 35:19
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