9 Jahre hat es kein Soloalbum des alten Haudegens GLENN HUGHES gegeben, denn nach seinen eigenen Angaben ist Songwriting eine sehr persönliche Angelegenheit für den 74-jährigen. Aufnahmen gibt es von ihm, neben seinem musikalischen Zusammenarbeiten mit Bands wie BLACK COUNTRY COMMUNION, CALIFORNIA BREED oder den DEAD DAISIES, nur wenn er etwas zu sagen hat. Jetzt ist scheinbar die Zeit gekommen, um sein talentiertes, lautstarkes Mundwerk wieder gehörig aufzureißen und die Basssaiten ordentlich zu zupfen.
„Chosen“ also „Auserwählt“ nennt sich sein bisweilen 16. Soloalbum seit 1977 („Play Me Out“). Mit ordentlich Druck startet das neue Album mit dem Opener „Voice in My Head“. Dieser Druck wird mit „My Alibi“, dem Titeltrack und „Heal“ fortgesetzt, bevor es beim Song „In The Golden“ etwas ruhiger, zumindest im Refrain, zugeht. „The Lost Parade“, der Bass erinnert mich stark an „Sunshine Of Your Love“ von CREAM, leitet dann die 2. Halbzeit ein, die nur geringfügig seichter ausgefallen ist als die erste. Mit starken BEATLES-Vibes bei „Come And Go“ zeigt Hughes, dass er auch ruhigere Töne beherrscht.
GLENN HUGHES bietet auf „Chosen“ klassischen Hardrock, der auch einige Male mit Einflüssen aus dem Alternative Rock liebäugelt. Natürlich drückt GLENN HUGHES, wie immer seinen Stempel auf durch seine Stimme und sein Bassspiel, wie er es immer tut, wenn er in eine Band eintritt und sie so zu seiner Band oder seinem Projekt macht. Mitunter war dies ein Grund, warum ich mir die beiden Alben von den DEAD DAISIES mit ihm nie angehört habe und ich froh war als John Corabi 2023 wieder zur Band zurückkam. Aber auf seinen Solos ist natürlich der aufgedrückte Gütestempel legitim und man erwartet sich auch seinen Stil zu hören. Mit „Chosen“ ist ihm das wunderbar gelungen. Hier hat er seine starke Stimme, seinen einnehmenden Bass und sein Talent für große, starke Kompositionen perfekt eingesetzt.
Tracklist „Chosen“:
1. Voice In My Head
2. My Alibi
3. Chosen
4. Heal
5. In The Golden
6. The Lost Parade
7. Hot Damn Thing
8. Black Cat Moan
9. Come And Go
10. Into The Fade
Gesamtspielzeit: 50:51
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