orbit culture - death above life
ORBIT CULTURE
Death Above Life
(Melodic Death Metal | Groove Metal)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 03.10.2025


ORBIT CULTURE aus der Kleinstadt Eksjö in Schweden sind so etwas wie die Band der Stunde im Metal. Gehyped wie kaum jemand anderes und mit öffentlicher Unterstützung von zahlreichen Größen der Szene ausgestattet, erobert der Vierer derzeit anscheinend spielerisch die harte Musikszene. Die Touren werden sukzessive größer und auch der Zeitraum zwischen ihren Veröffentlichungen wird immer kürzer. Faul sind ORBIT CULTURE definitiv nicht und verdienen damit jegliche Aufmerksamkeit, soviel sei schon einmal vorweggenommen.

„Death Above Life” ist, neben mehreren wohlgemerkt großartigen EP‘s, bereits Album Nummer Fünf und setzt nun zum Sprung an die Spitze der Metallandschaft an.

Was ist so besonders an ORBIT CULTURE und warum geht der Aufstieg der Band derartig schnell? Die Schweden schaffen es wie niemand anderer Groove und Melodic Death Metal zu vereinen und all dies in einen noch nie gehörten vom Industrial geprägten Sound zu pressen. Die Wall of Sound, welche vor allem durch die Kick Drum und tief gestimmte Gitarren entsteht sucht im gesamten Metal seinesgleichen. Der Sound ist ein steter Tanz auf der Rasierklinge, da nur ein Quäntchen zu viel alles in einen breiigen Matsch kippen lassen kann. Die letzte Veröffentlichung „Descent“ musste dahingehend auch einiges an Kritik einstecken. Der Gesang wurde vom unheimlichen Druck der Groovesektion fast erstickt und hatte einfach nicht genug Luft, um prägnant in Erscheinung treten zu können.

„Inferna“ als Eröffnung von „Death Above Life“ erstickt jegliche Zweifel und Ängste mit der ersten Sekunde im Keim. ORBIT CULTURE sind zurück, die Gitarren und das übermächtige Schlagzeug von Christopher Wallerstedt bügeln einem jegliche Gesichtsfalte gerade. Und dann setzt Niklas Karlsson am Mikro ein und meine Güte hat der Mann an Können zugelegt. Die Stimme ist perfekt in dem Mix integriert und Karlsson ist sowohl in der kehligen Death Metal Variante als auch in der Singstimme herausragend. Die Höhen, die er seinen Stimmbändern zum Ende des Songs herauskitzelt, zeigen, dass hier auch sehr gute Technik am Werk ist. Erwähnt werden müssen auch die Keyboards, die stets perfekt integriert sind, dass sie dem Song eine herrliche epische Atmosphäre geben und nie überpräsent sind.
„Bloodhound” erschlägt jegliche Träume mit einer Death Metal Keule. Der Gitarrensound ist übermächtig und einschüchternd, so dass der Mix fast zum eigenen Stilmerkmal des Songs wird. Der Song ist ein wüstes, brachiales und groovendes Monster mit Karlssons Growling auf den Punkt gebracht.

Nun wieder zum Punkt warum ORBIT CULTURE derzeit so durch die Decke gehen. „Inside The Waves”, „Hydra“ oder “Nerve” gehen in Richtung Ohrwurm. Die Band hat eine Begabung die Härte ihres Death Metal, und das muss klar sein, dass ORBIT CULTURE zu keiner Zeit nachgeben, in perfekte Gesangsmelodien einzupacken, die auf den Punkt auf die Rythmen der Gitarren abgestimmt sind. Das ist alles so stimmig und mit dem brachialen Sound gleichzeitig unendlich groovig.

Songs wie „The Tales Of War” und „The Storm” gehen mit Keyboardklängen und singendem Gitarreneinstieg fast in eine orchestrierte Richtung bis diese Kick Drum und die groovigen Gitarren den Death Metal zum Tanzen bringen. Die Refrains sind nicht von dieser Welt und ganz großes Kino. Wir hören hier wahrlich Death Metal mit Hitcharakter.

Die Schweden können doch auch ein bisschen anders und lassen mit „Death Above Life“ und „Neural Collapse“ brutale Brecher auf die Hörer*innen los. Die Songs springen einem direkt ins Gesicht und gehören zu den härteren Nummern auf dem Album. Sie wummern unnachgiebig über plus/minus sechs Minuten und lassen einen zerstört zurück.

Abgeschlossen wird dieses Meisterwerk mit „The Path I Walk“. Wie sollte es anders sein, überraschen ORBIT CULTURE mit einem melancholischen, akustischen und clean gesungenen Closer, der sich stetig steigert, aber nicht in wüstem Wahnsinn endet, sondern sanft ausfaded. Das Niveau von „Death Above Life” ist schwindelerregend und man fragt sich ratlos, wo die Schweden eigentlich noch hinwollen.

 

Autor: Michael Wimmer


Tracklist „Death Above Life“:
1. Inferna
2. Bloodhound
3. Inside The Waves
4. The Tales Of War
5. Hydra
6. Nerve
7. Death Above Life
8. The Storm
9. Neural Collapse
10. The Path I Walk
Gesamtspielzeit: 53:24

 


Band-Links:

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ORBIT CULTURE – Death Above Life
LineUp:
Niklas Karlsson (Vocals)
Richard Hansson (Guitars)
Fredrik Lennartsson (Bass)
Christopher Wallerstedt (Drums)
9.5
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