HEDONIST – Scapulimancy
HEDONIST
Scapulimancy
(Death Metal)

 


Label: Southern Lord Recordings
Format: (LP)

Release: 01.08.2025


Ein Debütalbum einer Oldschool Death Metal Band aus Victoria, British Columbia, in Kanada, kann da überhaupt etwas schiefgehen? Nein, kann es nicht! HEDONIST von der kanadischen Westküste überrollen im wahrsten Sinne des Wortes ihre Hörerschaft mit ihrem Debüt „Scapulimancy“.

BOLT THROWER Huldigung wird einfach nie langweilig, vor allem nicht in der Perfektion zelebriert, wie von den vier jungen Kanadier*innen. Der Opener „Execution Wheel“ ist eine Todeswalze, tief verwurzelt im britischen Death Metal der 90er Jahre. Tiefe Gitarren braten brutale Riffs und das Schlagzeug schlägt mit einer rasanten Doublebass alles kurz und klein. Die Vocals kommen aus den tiefsten Abgründen der Erde, immer wieder mit Screams aufgelockert. Was die Frontfrau AJ hier auf Albumlänge abliefert ist der absolute Wahnsinn.

Alle zehn Tracks auf diesem ersten Release sind eine Huldigung an die Oldschool Death Metal Szene, aber neben der unaufhaltsamen Energie und Zerstörungswut auch immer gespickt mit eigenständigen Ideen und technischen Feinheiten.

„Heresy“ schielt dann in Richtung Schweden. Das Tempo ist atemberaubend und das Riffing sprintet mit dem Schlagzeug um die Wette. Die Gitarrenarbeit ist herrlich melodisch und der Break ins Midtempo super gelungen. Hier groovt es an allen Ecken und Enden und live wird der Song ein Monster.

Waten „Engines Of War” oder „Cremator” knietief im Schlamm hinter den Legenden BOLT THROWER sind es „Parasitic Realm“ und der direkt darauffolgende Titeltrack, die HEDONIST auf eine ganz eigene Ebene heben. Das Songwriting und die technische Qualität sind auf höchstem Level. Während das Schlagzeug im D-Beat hämmert, ist die Gitarrenarbeit schlichtweg sensationell. Groovige melodische Riffs wechseln mit technisch super anspruchsvollen und schnellen Leads, die sich mit den Vocals spielerisch matchen und sich gegenseitig antreiben.

„Abominated Void” und das abschließende „Hidden Corpse“ zieht es in eher doomige Regionen. Das Tempo wird gedrosselt und die Gitarren agieren in tiefen, zähen aber nicht minder eindringlichen Regionen. In Verbindung mit den gutturalen Growls wird eine fast apokalyptische Atmosphäre entfacht und zieht in den Bann.

Der Sound von „Scapulimancy” ist nah an der Perfektion. Roh und räudig fängt er perfekt die nostalgische Huldigung der 90er Jahre im Death Metal ein, ist aber so intensiv und auch modern gemischt, dass die eigenständigen Aspekte von HEDONIST perfekt in Szene zu gesetzt sind.

Dieses Debütalbum der jungen Kanadier*innen ist rundherum gelungen. Und Eingedenk dessen, dass zwei der vier Mitglieder bisher noch nicht einmal ein aufgenommenes Studioalbum als Erfahrung vorweisen können, ist als eine davon besonders Sängerin AJ hervorzuheben, die eine unfassbare Leistung zeigt.

Autor*in: Michael Wimmer


Tracklist „Scapulimancy“:
1. Execution Wheel
2. Heresy
3. Barbarian
4. Abominated Void
5. Parasitic Realm
6. Scapulimancy
7. Engines Of War
8. Cremator
9. Profanation
10. Hidden Corpse
Gesamtspielzeit: 36:01

 


Band-Links:

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HEDONIST – Scapulimancy
HEDONIST – Scapulimancy
LineUp:
AJ (Bass, Vocals)
AA (Guitars)
JP (Guitars)
CB (Drums)
8.5
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