
Heartbreaks & Last Goodbyes
(Southern Rock)
Label: Journeyman Records
Format: (LP)
Release: 22.08.2025
Zehn Alben in fünfzehn Jahren sind eine Ansage. Erst seit 2011 sind ROBERT JON & THE WRECK aus Orange County, Kalifornien im Geschäft und bereichern seitdem die Southern Rock Landschaft mit durchgehend hochklassigen Outputs.
Letztes Jahr konnte das Quintett mit „Red Moon Rising“ ihr bisher vielleicht bestes Album der Bandgeschichte vorlegen. Jetzt folgt mit „Heartbreaks & Last Goodbyes” bereits der nächste Streich und ist, soviel sei vorweggenommen, mindestens so gut wie der hochgelobte Vorgänger. Vor allem aber ist das Album eines: deutlich Gitarren- und damit Rock lastiger, was den Songs sehr gut tut.
„Sittin‘ Pretty“ ist ein herausragender Opener, voller vorangehender rockiger Riffs, einem treibenden Rhythmus und catchy Refrain. Die Vibes gehen in Richtung von RIVAL SONS aber mit gehörigem Southern Einschlag. „Ashes In The Snow“ nimmt sich deutlich zurück und hat pure Country Wurzeln. Wer nach der Eröffnung bereits Angst hatte die ROBERT JON & THE WRECK Stärken zu vermissen, sieht sich sofort beruhigt. Die Slide-Gitarren verbreiten angenehme Stimmung und die warme Stimmfarbe von Robert Jon Burrison erzeugt Kaminstimmung.„Highway“ begeistert mit tollem Gitarrenlead und Klavierbegleitung im Geiste der herausragenden, und gottseidank wieder vereinigten, THE BLACK CROWS oder dem einzigartigen JASON ISBELL.
„Old Man“ groovt unheimlich aus den Boxen, immer mit herausragender Gitarre, die mehr und mehr zum Hauptprotagonisten von „Heartbreaks & Last Goodbyes“ wird. Einzigartig gut bei ROBERT JON & THE WRECK funktioniert der ständig greifbare Blues in jedem Song und jeder gespielten Note. Songs wie „Dark Angel“ oder „Better Of Me“ leben neben der Gitarre von der tollen Stimme Burrisons, die dem immer mitschwingenden Groove noch die Krone aufsetzt.
Der absolute Höhepunkt ist mit „Long Gone“ genau in der Mitte des Albums zu finden. Der Song entstand in Nashville in Zusammenarbeit mit der 80er Jahre Legende John Oates des unsterblichen Duos HALL & OATES. Der Funk und Swing sind schier erdrückend und es ist unmöglich nicht selbst in Bewegung zu kommen. ZZ TOP kommen beim Gitarrenriff in den Sinn und im Solo zeigt sich einmal mehr die Virtuosität von Henry James, der Vergleiche mit Allzeitgrößen nicht zu scheuen braucht.
Der Titeltrack „Heartbreak & Last Goodbye” ist eine folkige Ballade im Stile der, hier leider viel zu unbekannten, THE AVETT BROTHERS. Voller Gefühl und eindringlich singt sich Burrison durch seinen Schmerz.
So, here’s to the ghost of our heartbreak last & goodbye
Zu kritisieren gibt es eigentlich nichts. Wer Southern Rock im Stile der bereits genannten Interpreten oder LYNYRD SKYNYRD sowie der leider viel zu früh aufgelösten THE STEEL WOODS schätzt, sollte hier unbedingt zugreifen. Es ist schwer zu glauben, dass im Rock dieses Jahr noch viel Besseres folgen wird.
Tracklist „Heartbreaks & Last Goodbyes“:
1. Sittin‘ Pretty
2. Ashes In The Snow
3. Highway
4. Old Man
5. Dark Angel
6. Long Gone
7. Better Of Me
8. I Wanna Give It
9. Heartbreak & Last Goodbye
10. Keep Myself Clean
Gesamtspielzeit: 38:43
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