Womöglich ist TIGERYOUTH ja sogar einigen unserer Leser*innen ein Begriff, war und ist dies das doch schon seit 2010 bestehende Projekt von Tilman Gottfried Zick, das neben zahllosen Konzerten auch auf drei Alben, die ebenfalls alle über das großartige Zeitstrafe Label erschienen sind. „Alles Neu“ ist dann passenderweise auch das erste Album von TIGERYOUTH in Bandkonstellation, in der man sich 2020 gefunden hat.
Statt klassischen Singer/Songwriter, gibt es nun schrammelig rumpeligen Indie (Punk) Rock im Trio-Format, der beim eröffnenden Titeltrack anfangs knapp an der Cheesiness vorbeischrammt, um dann einen Refrain vorzulegen, der sich mit den Worten: „Machst du mit mir diese Stadt dem Erdboden gleich?/ Wir bauen auf den Trümmern alles neu“ gekonnt in den Gehörgängen festsetzt.
Den Flow nimmt dann gleich ins folgende „Disso Disko“, einer Kollab mit Labelkollegin JULE mit, und liefert einen veritablen wie tanzbaren Indiehit. Auf „Alles Gut“ und „Risse“ zeigt sich die Band dann textlich wie musikalisch von ihrer melancholischen Seite, ob des lyrischen Talents von TIGERYOUTH Mastermind Tilman läuft man auch nie in Gefahr in zu viel Pathos zu versinken.
Man kann aber auch laut und schnell, und dazu passend wird dann in einigen Momenten wie in „Welche Zukunft“ die Reibeisenstimme ausgepackt und diese Ecken und Kanten stehen dem Sound von TIGERYOUTH so richtig gut. So auch im abschließenden rotzigen „Trinkgeld“, dass auf gute Art und Weise an die langverblichenen TEMPEAU erinnert.
Kurzum, „Alles Neu“ von TIGERYOUTH ist eine stimmige wie energetische Indie Rock Scheibe, denn das neue musikalische Outfit als Trio steht wirklich gut zu Gesicht.
Autor*in: David Zuser
Tracklist „Alles Neu“:
1. Alles Neu
2. Disso Disko (feat. Jule)
3. Alles Gute
4. Winzige Schritte
5. Autobahn
6. Nikotin
7. Risse
8. Welche Zukunft
9. Parkallee
10. Kurz kaputt
11. Trinkgeld
Gesamtspielzeit: 35:15
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