Dark Assault
(Power Metal)
Label: Noise Records
Format: (LP)
Release: 2001
Viele mögen den Deutschen unzureichende Ernsthaftigkeit vorgeworfen haben, haftete ihnen doch der fahle Beigeschmack eines Sideprojekts an. Da es sich bei dieser Veröffentlichung jedoch schon um das 3. reguläre Album von IRON SAVIOR handelt, führt kein Weg daran vorbei, sich mit dem All-Star-Team rund um Kai Hansen auseinanderzusetzen. Sicher merkt man sofort, wer hier zu Werke war, man darf jedoch keinesfalls glauben, es handle sich nur um einen billigen Abklatsch von GAMMA RAY. Dafür bringen die anderen Musiker, angeführt von Piet Silck, seines Zeichens Hauptsongwriter und zweiter Verantwortlicher für die Gitarrenarbeit, ihre Persönlichkeit viel zu stark mit ein. Auf diesem Wege sind eine ganze Fülle an tollen Kompositionen entstanden, die allen Newcomern im True Metal Bereich wieder einmal zeigen, wer die wahren Meister sind. Das Härtelevel der einzelnen Songs liegt für melodischen Metal relativ hoch, auch benötigen die Nummern teilweise einen zweiten Hördurchgang, spätestens dann haben sie aber restlos Besitz von den Gehirnwindungen des Hörers ergriffen.
Nun stellt sich die Frage, ob es möglich ist, aus der 11 Stück umfassenden Ansammlung an Hymnen, die eine oder andere hervorzuheben. Das relativ komplexe „Made Of Metal“, auf dem kurz Violinen zum Einsatz kommen, welche sich mit der Gitarre duellieren, zählt zu meinen Favorites, ist als Anspieltip aber relativ ungeeignet, da es sich doch erst nach einiger Zeit richtig entfaltet. Die Nummer „Solar Wings“ jedoch ist geradezu prädestiniert dafür, beim Probehören als erste angespielt zu werden, ebenso wie der Opener „Never Say Die“. Nein, es handelt sich dabei um keine Coverversion, ebensowenig wie bei „Seek And Destroy“. An einem alten Klassiker haben die Jungs sich aber wirklich vergriffen, und ihm ein neues Gewand verliehen. Die Rede ist dabei von „Delivering the Goods“, im Original zu finden auf JUDAS PRIEST’s „Killing Machine“-Album. Der Song ist auf Anhieb zu erkennen, wurde er doch nicht abgeändert, was ja ohnehin einem Frevel gleichgekommen wäre.
Fazit:“Dark Assault“ kann sich jeder Fan deutschen Edelstahls ohne zu zögern auf die Wunschliste für das Christkind schreiben.
Tracklist „Dark Assault“:
1. Never Say Die
2. Seek And Destroy
3. Solar Wings
4. I’ve Been To Hell
5. Dragons Rising
6. Predators
7. Made of Metal
8. Firing the Guns
9. Eye of the World
10. Back into the Light
11. After the War
12. Delivering the Goods (Judas Priest cover)
Gesamtspielzeit: 61:20