Man nehme eine Portion erfolgserprobten 80er-Germany-Metal, eine Brise technisches Können und würzt das Gemisch mit einer guten Produktion. Nach einigem Umrühren entfernt man jedoch Innovation und Frische aus dem Kochtopf, und so kommt ein allseits bekanntes, dem einen wohlschmeckend, doch dem anderen brechreizerzeugendes Gericht zum Vorschein, genannt PRIMAL FEAR.
Die nun bereits dritte Scheibe rund um Ex-Gamma Ray Sangeswunder-Kraftprotz Ralph Scheepers und den SINNER Mannen nennt sich „Nuclear Fire“, hätte meiner Meinung aber auch „Jaws of Death“ oder einfach nur „Primal Fear“ heissen können, recht viel Neues gibt´s nicht zu hören, aber ich denke, daß das auch beabsichtigt ist. Die Songs sind wieder einmal seeeehr eingängig, gleiten schön bei einem Ohr rein, bleiben manchmal drin, kommen aber auch des öfteren sofort beim anderen Ohr wieder raus. Tempiwechsel sucht man vergebens, die Bass Drum geht permanent dahin, außer bei den Midtempnummern und Balladen, versteht sich.
Ralphi singt durchwegs gut, erinnnert teilweise an Herrn Halford in den Priest-Zeiten, doch fehlt es mir oft an wirklichen Ohrwürmern. Ausserdem kann ich mich mit den zeitweisen hohen Gequäke nich so recht anfreunden. Vielleicht erwarte ich mir noch immer Songs wie zu den „Sigh No More“ oder „Insanity & Genius“ – GAMMA RAY Zeiten… Anyway.
Wer bereits beide Primalen Ängste zu Hause hat, wird sich diese auch noch kaufen, ich perönlich würde als Einstieg das Erstlingswerk empfehlen, welches mir am Meisten zusagt. Ach ja, die Produktion: Durchwegs fette Gitarren, die Drums hämmern (wie gesagt) permanent druckvoll aus den Boxen, alles andere passt auch.
PRIMAL FEAR zielen auf ihr treues Publikum des älteren Semesters, haben also gar keinen Bedarf, Innovationen in ihre Mucke zu schmeissen. Das können andere Bands viel besser, PRIMAL FEAR rocken nur schön straight durch die Gehörgänge. Deshalb werden sie von so vielen Menschen geliebt – und auch gehaßt. Obwohl ich dazusagen muß, daß ich mich in die Soli verliebt habe, denn so geradlinig die Songs auch daherkommen, die Soli sind wirklich vom Feinsten, nicht zu verspielt, einfach schöne Melodien. Wollt ich nur kurz loswerden. Ein Herr Kühnemund gibt der Scheibe (aus welchen Gründen auch immer) beinahe Bestnote, ich gebe ihr
PS: Track 2 („Kiss of Death“) liegt verdammt nahe an JUDAS PRIEST´s „Hell Patrol“. Obwohl mir letzteres mehr zusagt… wahrscheinlch der Kultfaktor!
Tracklist „Nuclear Fire“:
1. Angel in Black
2. Kiss of Death
3. Back from Hell
4. Now or Never
5. Fight the Fire
6. Eye of an Eagle
7. Bleed for Me
8. Nuclear Fire
9. Red Rain
10. Iron Fist in a Velvet Glove
11. Fire on the Horizon
12. Living for Metal
Gesamtspielzeit: 52:46