To Serve Man
(Death Metal | Grindcore)
Label: Metal Blade
Format: (LP)
Release: 2002
CATTLE DECAPITATION sollten für Anhänger des technisch anspruchsvollen Goredeaths dank einiger Auftritte mit BRUJERIA kein unbeschriebenes Blatt mehr sein – zumindest seit der auf Necropolis erschienen Tribut-CD an die ehemaligen Grindgötter CARCASS, „Requiems of revulsion“ haben sie ich im Underground einen Namen gemacht. Allerdings fand ich ihre Umsetzung von „Burnt to a crisp“ eher misslungen als eine gleichwertige Umsetzung des Originals, sowie auch einige Frühwerke der bereits seit Mitte der Neunziger existierenden Band einige Schwachstellen aufweisen – dies änderte sich allerdings mit dem neuen Longplayer, „To Serve Man“.
Kaum auf dem Markt, haben sie aber auch schon Probleme in Deutschland: Das von Altmeister Wes Benscoter kreierte (und überdies äußerst geniale) Covermotiv sorgte wieder einmal für Aufregungen, sodass sich SPV nach wie vor beharrlich weigern, das Album zu vertreiben. Wiederum übertreiben die Deutschen meiner Meinung nach maßlos – immerhin unterstreicht das Artwork wie auch schon bei CARCASS die Einstellung der Band zum Vegetarismus („Meat is murder“) und zum Zweiten sieht man sogar auf der mittlerweile zur Weichspüler verkommenen Seite www.rotten.com Bilder, die einem eher den Magen umdrehen, als das da.
Wie auch immer, CATTLE DECAPITATION schließen auf „To Serve Man“ die Spanne zwischen CARCASS zu „Necroticism“-Zeiten, DECAPITATED, IMPALED, CEPHALIC CARNAGE, neuen THE CROWN und neueren SUFFOCATION, das Produkt aus dieser Symbiose ist ein wildgewordener, unbändigbarer Bastard technisch anspruchsvollen hyperspeed-Death Metals.
Nur selten gebärdet sich der Drummer nicht wie ein wildgewordener Bulle, der versucht, den Weg aus dem Schlachthof in die Freiheit zu finden – allerdings agiert das Quartett auch nicht derart kontrolliert-chaotisch wie ORIGIN auf „Informis infinitas inhumanitas“ (oder auch schon auf dem selbstbetitelten Vorgänger), vielmehr währen sie diesbezüglich am ehersten mit der polnischen Dampflok DECAPITATED, die besonders auf dem Debüt „Winds of creation“ in ähnliche Geschwindigkeitsstufen vordrangen, oder den schottischen Knüppelmeistern REGORGE vergleichbar.
Auch vokaltechnisch erinnern CATTLE DECAPITATION eher an europäischen extrem-Death als an Grunzpartien wie DISGORGE und Co., während die Texte in eine ähnliche Richtung wie ältere CARCASS gehen, um – wie bereits angesprochen – das Thema Vegetarismus bildhafter darzustellen, was dank der passenden Aufmachung auch hervorragend gelingt.
Von der Produktion brauche ich – denke ich – nicht großartig zu sprechen, wer Metal Blade kennt, weiß, dass die Produktionen selten soundtechnisch schlechter als sehr gut sind – differenziert, klar und passend, einfach perfekt – und somit ergibt sich nichts anderes als die Höchstpunktezahl für den besten Metal Blade Release seit langem.
Tracklist „To Serve Man“:
1. Terrastic Adaptation
2. We Eat Our Young
3. Scourge of the Offspring
4. The Insignificants
5. The Storm Upstairs
6. …and the World Will Go On Without You
7. A Photic Doom
8. Dead End Residents
9. Solastalgia
10. Just Another Body
Gesamtspielzeit: 52:34
Band-Links: