Ghost Of The Sun
(Gothic | Doom)
Label: Peaceville
Format: (EP)
Release: 2003
Ja, KATATONIA sind schon lange am Start. Im Schrank steht noch die zweite Scheibe von 1993, „Dance of December Souls“. Was die Schweden damals ablieferten, war genial: Hervorragend düsterer und melodischer Black Metal. Heute, zehn Jahre später, sieht alles anders aus. Kein Black Metal mehr. Die Zeiten haben sich eben geändert, die Musiker haben sich verändert.
PARADISE LOST sind mittlerweile in den Charts, das hätte man früher zu „Gothic“-Zeiten nie gedacht. Und METALLICA sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Doch der Schritt nach vorne muss nicht immer ein Rückschritt sein. KATATONIA hören sich anno 2003 genauso interessant an wie 1993. Das wird auch auf ihrer neuen Scheibe „Viva Emptiness“ zu hören sein, voraus schickten die fünf Jungs schon mal einen Anheizer mit drei Liedern. Welchen Sinn es macht, solch ein Advance-Teil auf den Markt zu werfen, mag in Frage gestellt sein – kostet Geld und die Lieder sind später alle auf dem Longplayer vertreten. Dennoch, die Auskoppelungen machen neugierig auf das neue Werk. Einen düsteren Touch haben KATATONIA immer noch, auch wenn sie mitterlerweile eher im Gothic-Bereich angesiedelt sind. „Ghost Of The Sun“ bewegt sich auf der monotonen Ebene, was nicht despektierlich gemeint ist. Der Song hat Klasse. Die Gitarren bleiben auf die niedrigen Tonlagen festgezurrt, dazu passt sich Sänger Jonas Renkse hervorragend an – auch wenn er nicht mehr verzerrt und giftig wie 1993 daher kommt. Einen Tick melodischer sind auf der kurzen Platte „Criminals“ und „Evidence“. Wieder stehen die Gitarren im Vordergrund, verbreiten eine düster-melancholische Stimmung, die Lust auf mehr macht. Vor allem, wenn die Produktion auch auf der langen Platte so hervorragend sein wird. Dafür steht aber der richtige Mann hinterm Mischpult: Dan Swanö.
Tracklist „Ghost Of The Sun“:
1. Ghost Of The Sun
2. Criminals
3. Evidence
Gesamtspielzeit: 14:24
