ANTHRAX - Stomp 442
ANTHRAX
Stomp 442
(Thrash Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP) | (Re-Release)

Release: 1995 |2004


Tataka Tataka Tataka Tataka „Puto!“ und los geht’s. Würde Keith Caputo seine Texte nicht beim Teetrinken in der warmen Stube im kalten Brooklyn sondern beim Runterschütten pisswarmer Cerveza in den versifften Sitzen eines alten Dodge in der brütenden Hitze Arizonas ersinnen, LIFE OF AGONY würden so klingen. Deren Album „Ugly“ kam ungefähr zur gleichen Zeit raus wie „Stomp 442“ und deswegen (und wegen des DOWN-Debüts) hat dieser Herbst 1995 verdammt noch mal gerockt. Allein die ersten vier Tracks des ersten Machwerks ANTHRAX’ in Viererbesetzung knallen dermaßen, dass es einen doch sehr wundern muss, dass die zweite Hälfte der Neunziger eine einzige lange Flaute für die Band war.

Dank der Einheitlichkeit der Musik kann man zum Beispiel meinen Fave „Fueled“ als Anspieltipp rausnehmen und bekommt einen repräsentativen Eindruck: Staccatoriffing in Abwechslung mit sehr offen klingender Akkordarbeit über einer tollen und tighten Rhythmsection bringt immer alles auf den Punkt und Sänger John Bush singt drüber – wie immer – wie ein Gott. In der James-Hetfield-Klasse kann ihm – außer halt J.H. selber und vielleicht noch CORROSION OF CONFORMITYs Pepper Keenan – niemand das Wasser reichen. Und textlich hat er es auch drauf: Bukowski sitzt auf seiner Schulter und der Teufel lebt in Kalifornien… Mann oh Mann.

Aus einem anderen Bundesstaat der US of A, nämlich Texas, kommt dann auch noch gelegentlich Unterstützung in Form von PANTERAs Dimebag Darrell, der – wo es nötig ist – Dan Spitz an der Leadgitarre ersetzt. Natürlich in atemberaubender Art und Weise, nachzuhören im Intro von „King Size“.

Ich habe vorher von “Einheitlichkeit der Musik“ geredet, will aber gleich einräumen, dass ein homogen klingendes Album nicht mit Einheitsbrei gleichzusetzen ist. Zwar ist nur die letzte Nummer eine ruhige, aber jede besitzt ihren eigenen Charakter. Auch das ist so wie bei den eingangs zitierten LIFE OF AGONY. Beim Vergleich zwischen L.O.A. und ANTHRAX ist schwer zu sagen, wer den kürzeren zieht und ich befürchte fast, dass es alles in allem nicht die ehemaligen Thrash Metal Heroen sind, aber wer mit mehr „Saft in den Eiern“ (Zitat Helmuth Lehner, BELPHEGOR) musiziert, haben ANTHRAX eindeutig klargestellt. Oder sagen wir es so: Jemand hat mal gemeint, L.O.A. klängen wie ROXY MUSIC wenn sie auf PANTERA treffen würden; wenn dem so ist, treffen hier CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL auf PANTERA.

Ein Re-Release, der auch ohne Bonustracks (Videos) in Ordnung gegangen wäre.

 


Tracklist „Stomp 442“:
1. Random Acts Of Senseless Violence
2. Fueled
3. King Size
4. Riding Shotgun
5. Perpetual Motion
6. In A Zone
7. Nothing
8. American Pompeii
9. Drop The Ball
10. Tester
11. Bare
Gestamtspielzeit: 50:56


www.anthrax.com

 

REVIEW-VORLAGE [BANDNAME - Albumtitel]
ANTHRAX – Stomp 442
LineUp:
John Bush
Scott Ian
Rob Caggiano
Frank Bello
Charlie Benante
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