SOULFLY - Prophecy
SOULFLY
Prophecy
(Tribal-Thrash)

 


Label: Roadrunner Records
Format: (LP)

Release: 30.03.2004


I see the red sea part in front of me.
I see the desert clouds bleed above me.
I’m with the prophets on the final destiny.
We’ll fight the heathens and the ghost enemy.
This is the prophecy!Blood, Fire, War Hate

Max Cavalera hat die Metalgeschichte mitgeschrieben, soviel steht fest. SEPULTURA, NAILBOMB, SOULFLY – egal, in welcher Band er mitwirkt(e) – sein Beisein stand stets für gnadenlose Energie, kritische Einstellung, Rebellion. Die Entwicklung seiner ehemaligen Band SEPULTURA verlief von eindeutigem Thrash Metal (anfangs äußerst roh und auch etwas primitiv dargeboten) mit Kultalben wie „Arise“ oder „Beneath the remains“ hin zu einer verstärkten Thrash-Hardcore-Mischung, in denen Begriffe wie „Wurzeln“, „Einstellung“, „Glaube“, „Spirit“ oder „Rebellion“ immer wichtiger wurden. Spielte er damals mit SEPULTURA angepisst „Antichrist“ runter, hat sich Max über die Jahre hin zum äußert gläubigen Christen entwickelt. Die Tribalansätze, die 1996 auf dem Album „Roots“ ihren Anfang fanden (und teilweise auch schon auf „Chaos A.D.“ ihren Einzug hielten), maximierte die brasilianische Metalikone nach dem Ausstieg von SEPULTURA auf seiner neuen Band SOULFLY: sozialkritische Songs, aggressives Shouting, rebellische Attitüde, mit Betonung auf Seele, Glaube, Gott. Soviel zur Geschichte.

Nun ist es schon wieder sechs Jahre her, dass die erste SOULFLY-CD veröffentlicht wurde. Bandmitglieder kamen und gingen und nach „Primitive“ und „3“ folgt nun mit „Prophecy“ der insgesamt vierte Streich. Das Erstlingswerk konnte zwar einige Kracher wie „Eye for an eye“, „Bleed“ oder „No hope = no fear“ aufweisen, die Musik wirkte aber dennoch etwas unstimmig und holprig. Die Nachfolger konnten immer mehr Qualität aufweisen, jedoch stagnierten SOULFLY etwas, wandten das ewiggleiche Muster und die ewiggleichen Riffs mit Herumhüpffeeling auf jeden Song an. Songs wie „Seek n strike“ oder „L.O.T.M.“ vom Album „3“ kündeten eine Rückkehr der Thrashelemente an und auf „Prophecy“ bieten die Brasilianer eine gelungene Mischung aus SOULFLY und SEPULTURA zu „Chaos A.D.“ und „Roots“-Zeiten. Vor dem Release von „Prophecy“ wurde die ganze Band ausgetauscht und neben Marc Rizzo (ex-ILL NINO) steuerte Altmeister David Ellefson (ex-MEGADETH) einige Bassparts bei. Die Songs haben wieder Hand und Fuß, krachen ordentlich. Zudem kann auf VIVAs „Hell’s kitchen“ das äußerst geniale Video zu „Prophecy“ (dem Titeltrack) bestaunen. Ebengenannter Song und „Living sacrifice“ oder „Execution sytle“ breschen ordentlich nach vorne und können sich von der Stagnation mit ewiggleichen Hüpfriffs, die bis zum Abwinken auf den letzten Alben eingesetzt wurden, lösen: schnellere Teile, vermehrter Doublebasseinsatz und sogar Soli erfrischen die Musik von SOULFLY. Neben der Energie, welche die Band verströmt, wurde mit „Prophecy“ das wohl beste, aber auch überraschenste Album abgeliefert, da verstärkt Flamanco- und Reggaeparts eingebaut wurden. Diese Tatsache wird wohl einige Fans verschrecken – diese Elemente kommen nämlich nicht nur zeitweise vor, sondern ziehen sich durch ganze Songs. So beinhaltet „Prophecy“ fast schon zwei Alben: zum einen Tribalthrashmetal, zum anderen Reggae…dass Bob Marley Max Cavaleras Lieblingsmusiker ist, ist alles andere als überhörbar.

Als Fazit kann man sagen, dass SOULFLY die energetische Seite ihrer Songs perfektioniert, durch das Aufgreifen der Thrashwurzeln der Musik neuen Schwung gegeben und durch das Flamencofeeling (sogar Bläser kommen vor) ein wirklich gutes Album abliefert haben. Aufgrund der an den Tag gelegten Experimentierfreudigkeit ist aber musikalische Offenheit auf Seiten der Fans ein Muss!


Tracklist „Prophecy“:
1. Prophecy
2. Living Sacrifice
3. Execution Style
4. Defeat U
5. Mars
6. I Believe
7. Moses
8. Born Again Anarchist
9. Porrada
10. In The Meantime
11. Soulfly Iv
12. Wings
Gesamtspielzeit: 55:12


www.soulfly.com

 

SOULFLY - Ritual
SOULFLY – Prophecy
LineUp:
Max Cavalera
Marc Rizzo
Joe Nuñez
Bobby Burns
8
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