Nach drei Studioalben werfen die Schweden mit „12:5“ nun ein Live-Album auf den Markt, allerdings wurde hier kein reguläres Konzert, sondern ein Akustik-Gig in ihrer Heimatstadt Eskilstuna aufgenommen, der sich als, gelinde gesagt, etwas anstrengend entpuppt.
Die Scheibe gliedert sich in drei Teile, beziehungsweise Bücher: Genesis, Genesister und Genesinister. „Buch“ eins und drei enthalten keine Songtitelangaben, sondern nur römische Zahlen, man muss sich also erst mal durchhören, bevor man weiß, um welche Songs es sich hier handelt – da vergeht einem schon mal die Lust. Wie sich herausstellt, handelt es sich um „This Heart of Mine“, „Song for the Innocent“, „Her Voices“ und „Indioglossia“, allerdings alles verkürzte Versionen. Sehr, sehr einschläfernd.
Dann geht’s weiter mit Genesister, bei dem man wenigstens nicht die Titel erraten muss, was aber auch nicht viel hilft, denn mehr als ein Gähnen kann mir „12:5“ noch immer nicht entlocken, und auch wenn es komisch klingen mag, ist es wirklich verdammt anstrengend, hier zuzuhören.
Mit Genesinister geht’s weiter, beziehungsweise wird dort angeknüpft, wo Genesis endete, und auch Buch drei klingt ziemlich unspektakulär.
Doch halt, plötzlich ein kleiner, wenn auch nur vorübergehender Lichtblick: Hinter „IX“ verbirgt sich das in der Originalversion ziemlich geniale „Ashes“. Tja, eben nur in der Originalversion. Hier ist es fast nicht zu erkennen, erst gegen Ende des Songs kam mir die Erleuchtung.
Sorry, aber dieses Album ist wohl eines der unnötigsten, die mir je untergekommen sind. Die meisten Tracks, die hier vertreten sind, sind ohnehin schon Balladen oder wenigstens ziemlich ruhige Lieder, bei denen also Akustik-Versionen auch nicht wirklich spannend sind.
Und die wenigen Songs, die eigentlich etwas druckvoller und normalerweise recht gut zu gefallen wissen, wie zum Beispiel das erwähnte „Ashes“, werden hier zu Schlaftabletten umfunktioniert – nur wirklichen Die-Hard-Fans zu empfehlen, oder eben Leuten, die an Schlafstörungen leiden.
„12:5“ ist zweifellos effektiver als Schäfchen zählen.
Tracklist „12:5“:
1. I
2. II
3. III
4. IV
5. V
6. Winning A War T5
7. Reconciliation T5
8. Dryad Of The Woods T5
9. Oblivion Ocean T5
10. Undertow T5
11. Chainsling T5
12. VI
13. VII
14. VIII
15. IX
16. X
Gesamtspielzeit: 60:47