Im Jahr 1996 gründeten Tuomas (Keyboard), Tarja (Vocals) und Empuu (Gitarre) die Band NIGHTWISH. Einige Zeit später stießen Drummer Jukka und Bassist Marco zu den Anderen dazu. Doch NIGHTWISH ist keine gewöhnliche Metal Band. Zumindest was die Chartplatzierungen angeht. Vor allem in ihrem Heimatland kann und darf sich die Band mit dem Prädikat Chartstürmer schmücken. Denn ihre aktuelle Single „Nemo“ aus dem am 7.6.2004 veröffentlichtem Album „Once“ ist in sämtlichen Ländern in den Charts unter den Top Ten zu finden. Doch können die restlichen Lieder ihrer neuen CD den hohen Standard der ersten Singleauskopplung halten?
Um diese Frage zu beantworten nehmen wir einige der elf Tracks von „Once“ etwas genauer unter die Lupe. Als erstes sei bemerkt, dass sich Tuomas für den Großteil des Songwritings verantwortlich zeichnet. Lediglich das letzte Lied „Higher Than Hope“ stammt aus der Feder von Marco, welcher auch bei „Romanticide“ aushalf. Gitarrist Empuu steuerte seinen Part zum Song „Siren“ bei. Des weiteren sei bemerkt, dass NIGHTWISH mit dem Londoner Orchester zusammengearbeitet haben. Bereits der Opener „Dark Chest Of Wonders“ startet mit einem typischen NIGHTWISH – Riffing inklusive Chor mit orchestralen Parts und Tarjas unverwechselbarer Stimme. Die bereits erwähnte erste Singleauskopplung „Nemo“ hat inhaltlich nichts mit dem Zeichentrickfilm „Findet Nemo“ zu tun, sondern spiegelt Tarjas persönliche Gefühlswelt wieder. Eine Klaviermelodie eröffnet den Song und zieht sich auch durch den Rest des Liedes. Eine etwas verträumte Stimmung verleiht „Nemo“ einen phantasievollen Touch. „Creek Mary`s Blood“ hingegen fängt mit einem Indianer Part an, welcher gleichzeitig das Kernstück dieses Liedes ist. Es handelt über die tragische Geschichte der Indianer, wie ihnen das Land weggenommen wurde und man sie fast ausrottete. Zu diesem Zwecke wurde extra ein waschechter Indianer eingeflogen, welcher vor allem am Ende von „Creek Mary`s Blood“ in seiner Heimatsprache Lyrics zum Song beisteuert. Dank des guten Refrains besitzt der Song eine gewisse Ohrwurmqualität und weiß als Ballade zu überzeugen. Eines meiner persönlichen Lieblingstracks von „Once“ ist das flotte „Dead Gardens“, welches vor allem durch das für NIGHTWISH Verhältnisse harte Gitarrenriffing glänzt. Mit „Kuolema Teeke Taiteilijan“ ist auch eine Ballade in finnischer Sprache auf dem Rohling zu finden. Schöne Flötenklänge und eine ruhige Atmosphäre sind die Stärken dieses Liedes.
Mit einer Spielzeit von (fast) genau einer Stunde kann man sich also auch nicht über ein zu kurzes Hörvergnügen beklagen. Doch an die meiner Meinung nach besten NIGHTWISH Alben, die Klassiker „Oceanborn“ und „Wishmaster“, kommt auch „Once“ nicht heran. Trotzdem ist es ein großer Schritt in die richtige Richtung und ein gutes Album geworden.
Tracklist „Once“:
1. Dark Chest Of Wonders
2. Wish I Had An Angel
3. Newmo
4. Planet Hell
5. Creek Mary`s Blood
6. Siren
7. Dead Gardens
8. Romanticide
9. Ghost Love Score
10. Kuolewma Tekee Taiteilijan
11. Higher Than Hope
Gesamtspielzeit: 60:45