Die Eisernen Jungfrauen entwickeln in den letzten Jahren die MANOWAR-ähnliche Tendenz, in höchster Regelmäßigkeit alles auf DVD bzw. ein Livealbum zu bannen.
„Rock In Rio“ war ein Hammer-Livealbum, das die Stimmung des Monsterkonzerts – Hammersound inklusive – nur zu gut eingefangen hat, und an „Life After Death“ kommt sowieso nichts mehr heran. Die beiden „…Live One“-Alben sind andererseits Zeitzeugnisse und daher auch ok. Jetzt ist seit dem „Rock In Rio“-Album gerademal ein Studioalbum erschienen, das die Fans nicht gerade ungeteilt begeistern konnte, stellt sich also die Frage wozu ein neues Livealbum notwendig ist. Der Gedanke an Geldmacherei drängt sich also definitiv auf und das dürfte die einflussreichste Metal Band aller Zeiten nicht notwendig haben. Maiden-Lunatics, wie meiner einen, sollte das aber nur stören, wenn das Produkt als solches nicht gut ist.
Was bietet die CD also? Ein Blick auf die Tracklist zeigt, dass abgesehen von „Lord Of The Flies“ und den Songs vom „Dance Of Death“-Album alles schon in x-facher Form live festgehalten worden ist. Der Sound ist verwunderlicher Weise auch lange nicht so gut wie auf „Rock In Rio“ und das, obwohl mit Kevin Shirley der gleiche Soundwizard die Knöpfe gedreht hat. Insbesondere der Schlagzeugsound und da vor allem die Toms haben lange nicht die Qualität wie auf dem vorigen Live-Album.
Indem, vielleicht vom etwas unnötigen „No More Lies“ abgesehen, auf „Death On The Road“ keine schlechte Nummer dokumentiert ist, macht das Album trotzdem Spaß beim Hören. Irgendwie ist es aber unerfreulich, dass der gewohnt hohe Standard nicht gehalten wird. Keine langen Worte mehr, Maiden-Fans kaufen das Album ohnehin, allen anderen, die die anderen Live-Alben noch nicht besitzen, sollten trotzdem zuerst bei den anderen zugreifen. Ich warte jedenfalls auf das mit hunderprozentiger Sicherheit erscheinende Live-Album zur zuletzt über die Bühne gegangenen „Early Days“-Tour. Da dürfte nämlich allein die Tracklist das Album zu einem Killer machen.
Tracklist „Death On The Road“:
1. Wildest Dreams
2. Wrathchild
3. Can I Play With Madness
4. The Trooper
5. Dance Of Death
6. Rainmaker
7. Brave New World
8. Paschendale
9. Lord Of The Flies
10. No More Lies
11. Hallowed Be Thy Name
12. Fear Of The Dark
13. Iron Maiden
14. Journeyman
15. The Number Of The Beast
16. Run To The Hills
Gesamtspielzeit: 68:05