Für kaum ein anderes aktuelles Album aus dem Black Metal-Bereich waren die Erwartungen höher geschraubt als für „Antithesis“, das neue Werk von SECRETS OF THE MOON. Und schon vorweg lässt sich sagen, dass es den Jungs gelungen ist, diese Erwartungen noch zu übertreffen! Wenn das Labelinfo sie zu den letzten Visionären und Impulsgebern des Black Metal zählt, dann ist das keineswegs übertrieben. SECRETS OF THE MOON haben über die Jahre ihren ureigenen Stil entwickelt und stetig perfektioniert. Nicht nur in Deutschland sondern auch international kann man die Band zu den Speerspitzen des Genres zählen.
Musikalisch wird ein ähnlicher Weg wie auf der letzten Veröffentlichung, „The Exhibitions EP“ beschritten, das heißt, es wird großteils im Midtempo gehaltener, progressiver Black Metal gespielt. Trotz der Komplexität der Kompositionen kommt die für guten Black Metal notwendige Düsternis nicht zu kurz. Einzelne Highlights des Albums herauszugreifen fällt recht schwer, ich würde als Anspieltipp das in Latein gehaltene „Metamorphoses“ empfehlen, dass vom Sänger der Band auch als der progressivste Song des Albums beschrieben wird. Gerade durch den lateinischen Text wirkt der Song noch eine Spur düsterer als der Rest des Albums.
Textlich wird dem Satan gehuldigt, und zwar nicht als Inversion christlicher Werte, sondern als Paten künstlerischer Inspiration. Der Gehörnte steht auf „Antithesis“ als Symbol für Rebellion und freien Willen. Damit hebt man sich stark von der infantilen Definition von Satanismus ab, wie sie vor einigen Jahren in der Black Metal-Szene stark verbreitet war und zeigt auch, dass man es nicht nötig hat, auf den Heiden/Germanische Mythologie-Zug aufzuspringen. Man merkt, dass bei SECRETS OF THE MOON die Texte ebenso von großer Wichtigkeit sind wie die Musik.
„Antithesis“ bestätigt den Ausnahmestatus von SECRETS OF THE MOON in der Szene und kann mit Sicherheit zu einer der wichtigsten Veröffentlichungen des Jahres gezählt werden. Alles andere als die Höchstpunktezahl wäre für dieses Album unangemessen!
Tracklist „Antithesis“:
1. Nowhere
2. Versus
3. Ordinance
4. Confessions
5. Metamorphoses
6. Ghost
7. Seraphim Is Dead
8. Lucifer Speaks
9. Exit
Gesamtspielzeit: 58:41
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