Mit „Seven Bells“ veröffentlichen die Norddeutschen SECRETS OF THE MOON ihr mittlerweile fünftes Album. Seit dem Debüt „Stronghold Of The Inviolables“ hat man den Stil stets weiterentwickelt und sich auch nicht durch Line Up-Wechsel (2007 verließ mit Daevas das letzte Gründungsmitglied die Band) davon abhalten lassen, seinen Weg beständig weiterzugehen.
Der mit Glockenklängen eingeleitete, als Opener fungierende Titelsong spannt mit seinen düsteren, doomig angehauchten Riffs den Bogen zum letzen Album „Privilegivm“ und verströmt genau jene unheilvolle Atmosphäre, die man von SECRETS OF THE MOON gewohnt ist. Auch die restlichen Stücke verstehen sich musikalisch als Fortführung des Sounds des Vorgängeralbums. Die nordisch klingende Black Metal-Raserei der Anfangstage gehört ein für allemal der Vergangenheit an, stattdessen agiert man schleppender, klingt dabei jedoch weitaus düsterer als 90 Prozent der sogenannten True Black Metal-Combos. Wirklich vergleichen lässt sich Sound meines Erachtens nach höchstens mit „Monotheist“ von CELTIC FROST beziehungsweise TRYPTIKON, der neuen Band von Tom G. Warrior. Apropos, zeichnet sich ebenjener doch für den Sound mitverantwortlich. Mit Schwadorf (THE VISION BLEAK, EMPYRIUM), Kvohst (DHG, CODE) und Morten Gaß (BOHREN & DER CLUB OF GORE) konnte man auch ein paar hochkarätige Gastmusiker gewinnen, obwohl SECRETS OF THE MOON sicher eine der letzen Bands sind, welche ein Namedropping notwendig hätte.
Es mag sein, dass manche SECRETS OF THE MOON nun musikalische Stagnation vorwerfen werden, da auf „Seven Bells“ recht konsequent der Sound der letzen beiden Alben fortgeführt wird. Andererseits setzen die Gastsänger Schwadorf („Worship“) und Kvohst („The Three Beggars“) stimmlich frische Akzente, und auch der sparsam eingesetzte Frauengesang sowie das Orgelspiel von Morten Gaß sind neue und ungewohnte Elemente auf einem SECRETS OF THE MOON-Album. All das fügt sich aber ausgesprochen gut in den Sound der Deutschen ein.
SECRETS OF THE MOON behaupten auf „Seven Bells“ definitiv ihre Spitzenposition im Bereich des anspruchsvollen Black Metals und werden wohl kaum einen Fan ihrer bisherigen Scheiben enttäuschen. Die Auftritte der Gastmusiker sind definitiv als Bereicherung für das Album anzusehen und haben Anteil daran, dass es nicht zu einem „Privilegivm Part II“ wird.
Tracklist „Seven Bells“:
1. Seven Bells
2. Goathead
3. Serpent Messiah
4. Blood Into Wine
5. Worship
6. Nyx
7. The Three Beggars
Gesamtspielzeit: 60:00
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