TWILIGHT OPHERA - Descension
TWILIGHT OPHERA
Descension
(Melodic Black Metal)

 


Label: Low Frequency Records
Format: (LP)

Release: 2006


Tja, harter Tobak den uns die Finnen von TWILIGHT OPHERA & THE ORDER OF THE SANGUINE DIADEM hier mit Album Nummer Vier darbieten. Dies sei hier in erster Linie nicht härtetechnisch, sondern vielmehr in Hinsicht auf den Aufbau der Songs bezogen. Denn schon der Opener „Charagma” beginnt recht sperrig und rotzig. Irgendwie will hier gleich von Beginn an kein Funke überspringen und noch bevor man sich so richtig darüber Gedanken machen kann folgt eine avantgardistische Passage die doch wirklich gelungen aus den Boxen quillt, um wenig später wieder in keyboardlastige Blackmetal Attacke überzugehen.

Das folgende „Hollow Movements Of Flesh” macht es einem auch nicht wirklich leichter mit dem Album warm zu werden; zu konfus wirken die Songstrukturen. „Suicide Harlequin” balanciert dann zwischen Blackmetal und Avantgarde der Marke ARCTURUS. Ähnlich geht es mit „Mirage Of Moira“ weiter und irgendwie werden die Songs für einen immer klarer und so langsam beginnt das Album zu gefallen…

Eine Hymne hat man schließlich mit „Born Of Brimstone Womb“ geschaffen, welche einfach die Höchstpunktzahl verdient. Hier werden Streicherarrangements, Klavier und cleaner Gesang mit Darkmetal vermengt und zu einem opulenten, mehr als siebenminütigen Mahl vermengt. Dabei schafft es die Band durch ihre Trademarks aber nie abgedroschen zu wirken, wie es bei so genannten Hymnen doch oft der Fall ist. Schwer, zäh und melancholisch zieht einen der Song immer mehr in seinen Bann.

Die folgende Schwefelspiralle zeigt ebenfalls wieder ein melancholisches, mit cleanem Gesang versehenes Gesicht in einem doch treibenden Song und endet mit einem hier nie vermuteten Gitarrensolo – wieder ein absoluter Anspieltipp.
Der Anfang von „Sanguine Diadem” hätte dann auch auf einem Heavy Metal Album stehen können, bevor man wieder in schwarzmetallische Gefilde abdriftet und zwischen den harschen Passagen abermals wahre Größe verbirgt. „Wraith reveries” zeigt dann Thrasheinflüsse, die sich gut in das Gesamtbild einfügen und die Bandbreite der Band um eine weitere Spur erweitert, bevor mit „SYN“ die nächste Avantgardhyme folgt. Zwischen Heavy-, Black- und Thrashmetal fügen sich melancholische Passagen ein und in dem ganzen Stylchaos findet sich doch immer wieder ein roter Faden.

„Silhouettes Of Paradox Craft“ bildet den Abschluss dieses Meisterwerks. Dem Album die Größe eines Meisterwerks zukommen zu lassen hätte ich mir bei den ersten Tönen dieses Outputs nie und nimmer gedacht, doch mit fortschreitender Spieldauer verfällt man immer mehr TWILIGHT OPHERA und ihren unorthodoxen Kompositionen.

Also, wer einer Mischung aus Bands wie ARCTURUS, BORN OF THORNS, DIMMU BORGIR und THE KOVENANT etwas abgewinnen kann, sollte diesem Album eine Chance geben. Hierbei sollte man allerdings beachten, dass sicherlich einige Durchläufe zur Entfaltung der vollen Größe dieses Outputs nötig sind. Dann bekommt man allerdings ein langes Hörvergnügen beschert, da das Album genügend Ecken und Kanten aufweist und es so immer neue Facetten zu entdecken gibt.

Als Fazit kann ich nur noch bemerken, dass sich die Band, seit dem mir bekannten Debüt sehr weiterentwickelt hat und mit „Descension“ ein doch extravagantes Album auf den Markt bringt, welches der Band einen großen Schritt nach vorne bescheren sollte. Versehen wurde das ganze noch mit einem druckvollen Sound und einem, mit sehr viel Mühe gestalteten Booklet.

 


Tracklist „Descension“:
1. Charagma
2. Hollow Movements Of Flesh
3. Suicide Harlequin
4. Mirage Of Moira
5. Born Of Brimstone Womb
6. Sulphur Spiral
7. Sanguine Diadem
8. Wraith Reveries
9. Syn
10. Silhouettes Of Paradox Craft
Gesamtspielzeit: 51:45

 


Band-Links:

 

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TWILIGHT OPHERA – Descension
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