Amber – Skeletal Journeys Through The Void
(Melodic Death Metal)
Label: Season Of Mist
Format: (LP)
Release: 2007
Lange ist’s her, dass die österreichischen Death Metal-Haudegen DARKSIDE mit einer neuen CD vorstellig geworden sind. Ob es nun an mangelnden Angeboten seitens der Labels gelegen hat, oder man sich einfach nicht beim Coverartwork einigen konnte ist mir nicht bekannt – fest steht jedoch, dass das hier angepriesene Material bereits in den Jahren 2004 und 2005 aufgenommen wurde. Immer noch Zeit genug, um ein mitreißendes und vollends durchdachtes Album zu erschaffen, würde ich mal vorweg meinen. Und meine Erwartungen wurden auch beinahe alle erfüllt.
Nach einer kurzen gesprochenen Einleitung bricht sofort ein deutlich nach Amerika schielendes Death Metal-Inferno über einen hernieder. Kurz aber deutlich wird einem hier der Marsch geblasen, doch schon recht bald im weiteren Verlauf wird klar, dass der sicher gut gewählte Opener nicht wirklich repräsentativ für den Rest der Scheibe ist. Zwar beinhaltet auch noch „Gods Of Death“ die Trademarks des ersten Songs, doch schwenken DARKSIDE hier schon ein wenig mehr in die Midtempo-Ecke und klingen stellenweise vom Gesang her sogar ein wenig schwarzmetallisch. Akustikgitarren eröffnen anschließend den im weiteren Verlauf zum unglaublich packenden und groovenden Midtempokracher wechselnden „Devilery“. Mit einem ebenfalls fast schon verträumt wirkenden Akustikgeplänkel bahnt sich der monumentale (über zehn Minuten Spielzeit) Titeltrack seinen Weg aus den Boxen. Leider können mich die vielen Tempo- und Rhythmuswechsel auf Dauer jedoch nicht fesseln. Zu zerfahren wirkt das Gesamtbild, und auch wenn man mit den an METALLICA-erinnernden Riffs einige Pluspunkte sammeln kann, dauert mir der Track eindeutig zu lange.
Rascher auf den Punkt kommen die Jungs anschließend beim wieder deutlich im Ami-Stil gehaltenen „The Myth Of Reason“. Eifrige Doublebass-Attacken duellieren sich mit technisch einwandfreien Gitarrenparts und sorgen für wippende Köpfe. In die arabische Welt entführen uns die Mannen im weiteren Verlauf, fügen ihrem Repertoire damit eine weitere Facette hinzu und können, was die Abwechslung angeht, somit vollauf punkten. Zäh und schleppend gestaltet sich danach „Solitary Confinement”, wobei das für dieses Album schon beinahe obligate Gitarrensolo nach gut fünf Minuten recht heavy klingt. „Architects Of Modern Atheism“ haut dann endlich wieder auf den Putz und peppt die ganze Chose dadurch kräftig auf. Orgelklänge, die eine recht mystische Atmosphäre erschaffen, läuten dann den Abschlusstrack ein. Die Gitarrenfraktion tobt sich auch hier kräftig aus und verleiht dem Stück dadurch einen leicht progressiven Touch, der durch das zusätzliche Wechselbad aus deftigeren und groovenden Passagen aber nicht zu unpassend wirkt.
„Amber – Skeletal Journeys Through The Void” ist ein in dieser Form sicher überraschendes Werk geworden, das durch seine gewisse Komplexität sicher mehrere Durchläufe benötigen wird, um richtig zu zünden. Da ich ehrlich gesagt aber nicht mit einem derart überzeugenden Album gerechnet habe, zücke ich gerne fette sechs Punkte mit dem Wunsch, bald wieder ein mit neuem Material beehrt zu werden.
Tracklist „Amber – Skeletal Journeys Through The Void“:
1. Intro
2. Legend Of The Gods
3. Hear Evil, Speak Evil, Do Evil
4. Cognitive Dissonance
5. The Fallen
6. F.I.F.T.H.
7. Hymn for the Chosen Ones
8. Mechanical Landscape
9. Caress Of The Sleeping Giant
10. Bloodbound
11. S.W.I.H
12. Pontifex 666
Gesamtspielzeit: –
Band-Links: