Wenn man sich die Aufmachung der Germanen von HATRED mal ansieht, sprechen viele Eindrücke sofort nur von einem Genre, das zutreffen kann. Da wäre zum Beispiel der Titel des Debüts „Madhouse Symphonies“. („Madhouse“ – ANTHRAX; „Symphony“ [of Destruction]“ – MEGADETH). Das Cover ziert einen vermeintlich Verrückten in einem Bad oder Gummizelle oder ähnlichem, was mich an ein Artwork von ONSLAUGHT erinnert. Auch die Songtitel sprechen, zwar nicht Bände, aber nur von einem: Thrash, Thrash, Trash!
Die ersten Töne des Openers „Follow The Leader“ bestätigen dann meinen Verdacht vollends. Die Jungs hätten wohl vor gut 20 Jahren in der Bay Area, neben genannten Bands und auch METALLICA und EXODUS, mit für Aufregung gesorgt. Alle genannten Bands sind irgendwie im modernisierten Old-School-Sound dieser Bewegung der 80er in den „Madhouse Symphonies“ enthalten. „Caught in The Pit“ – wieder kommt mir bei dem Titel Scott Ians Milzbrand Truppe in den Sinn – thrasht ordentlich mit einem Schuss Groove über 3 Minuten dahin und schreckt auch nicht vor coolen, hohen Screams, wie sie damals auch schon sehr üblich waren, zurück. Man muss nicht recht tief graben, sondern einfach nur einen Song nach dem anderen anhören, um dann auch noch eine Prise SLAYER („Shizophrenia“) und eine gehörige Portion KREATOR („Resurrection“) zu entdecken. Aber egal welche Elemente in den allesamt dem Thrash Metal zuzuordnenden Songs stecken, alle strotzen nur so vor Power und starkem Riffing. Mit „Gates Of Hell“ gibt es auch die mittlerweile typische „Power Ballade“, die sich bis zum Ende hin immer mehr steigert und dann zu einem Riffgewitter mutiert, geliefert. Der letzte Track „[We Are] The Mosh Crew“ hält was der Name verspricht und beendet diese starke Thrash-Orgie sehr würdig. Live werden hier sicherlich einige Genicke gebrochen. Vielleicht hat sie ja der eine oder andere am diesjährigen Kaltenbach Open Air erlebt.
Ob HATRED nun berühmt werden, mit ihrem zwar sehr starken, aber natürlich nicht sehr innovativen Stil, wird sich herausstellen. Wobei dann der Mix aus den genannten Bands und ein Schuss eigener Spirit, dann doch eine gewisse Eigenständigkeit darstellen. Aber ein Plattenvertrag darf definitiv nicht lange auf sich warten lassen. Ein großes Lob auf jeden Fall auch noch an die Band für diese professionelle CD mit astreinem Sound und einer starken optischen Aufmachung in Eigenregie. Wir haben definitiv nicht zum letzten Mal von dieser Truppe gehört.
PS: Das Album gibt es für nur läppische 10 Euro auf der Band Homepage zu erstehen.
Tracklist „Madhouse Symphonies „:
1. Follow The Leader
2. Caught In The Pit
3. Shizophrenia
4. Prelude[r]
5. Resurrection
6. Explosions
7. Gates Of Hell
8. Madhouse Symphonies
9. Call To Arms
10. Walk Through The Fire
11. Surrender
12. Thrill Me
13. [We Are] The Mosh Crew
Gesamtspielzeit: 53:37